Vereinsgeschichte |
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1862
"Im Jahre 1862 schossen in unserer Monarchie
allerorten Vereine verschiedenster Art, zumeist Gesang- und Turnvereine
empor. Die Erklärung für diese allseitige, üppige Entwicklung des
Vereinswesens finden wir in dem Patente vom 26. Februar 1861, das an die
Stelle des absoluten, jede Geistesregung unterdrückenden Polizeistaates
den parlamentarischen Rechtsstaat gesetzt hatte. Nun war die Bahn für
die Vereinigung zu gemeinsamem Zwecke frei und eine eifrige Tätigkeit
entfaltete sich, das gewonnene Recht auszuüben."
Mit diesen Worten beginnt die Festschrift des
Badener Männergesangvereines zum 50-jährigen Bestand aus dem Jahr 1912,
auf die sich ein wesentlicher Teil der historischen Schilderungen dieser
Dokumentation bezieht. Baden war als "Nährboden" für Gesangvereine gut
vorbereitet. Die Kirchenmusik hatte in Baden schon gute Kräfte im
mehrstimmigen Gesang geschult. Allwöchentliche gesellige Zusammenkünfte
von Lehrern, Bürgern, Beamten und Militärpersonen im Gasthof "Zum
goldenen Hirschen" gaben die Anregung zur Gründung eines
Männergesangvereines. Am 21.Jänner 1862 zirkulierte an alle bekannten
Sangeskräfte in Baden ein Schreiben, das zu einer Besprechung für den
22.Jänner in den Gasthof "Zum goldenen Hirschen" einlud. Unterzeichnet
war es vom Oberlehrer an der Pfarrhauptschule und Regenschori an der
Stadtpfarrkirche Franz Walter, den Hauptschullehrern Andreas Prinz und
Kajetan Markus. 24 Herren folgten dieser Einladung. Die Statuten wurden
von Franz Walter, Kajetan Markus, Carlé (Ingenieur), Michael Nagler
(Lehrer) und Josef Rollett (Mühlenbesitzer) ausgearbeitet und am 29.
Jänner beschlossen. Als erster Vorstand wurde der Arzt Franz Habel, als
Chormeister Franz Walter, als Schriftführer Kajetan Markus, als Kassier
der Hauptschullehrer Isidor Grimme und als Archivar Andreas Prinz
gewählt. Am Mittwoch, dem 12. Februar 1862 begann der Verein im Gasthaus
"Zum schwarzen Adler" mit den Gesangsübungen.
Ehemaliges Gasthaus "Zum schwarzen Adler" in der Rathausgasse
Dr. Habel hielt bei dieser Gelegenheit eine
Ansprache, die hier auszugsweise wiedergegeben wird:
"Im Chorgesange sind 4 Stimmen, die scheinbar
auseinandergehen, und doch verschmelzen sie zu einem herrlichen
Einklang. In unserem Vaterlande sind 4 Völkerstämme, die ich mit den 4
Stimmen des Chores vergleichen möchte: Der Deutsche, Slave, Magyar und
Rumäne. In dem österreichischen Völkerkonzerte entfalte sich jede Stimme
frei in ihrer ursprünglichen Weise, gehe jede ihren eigenen Weg, wenn
nur über alle das göttliche Gesetz der freien Harmonie waltet und so
alle sich vereinen zum mächtigen, harmonischen Chore!"
In der Probe vom 26.März 1862 wurde das von Michael
Nagler verfaßte und von Chormeister Franz Walter vertonte Motto
angenommen: "Frohes Lied aus frischer Kehle, Freies Wort aus deutscher
Seele".Als Sängerzeichen war schon am 4. Februar eine seidene rotweiße
Schleife mit metallener Lyra bestimmt worden, ebenso der Vereinsstempel
mit dem Wappen der Stadt Baden und der Aufschrift "Männergesangverein
Baden". Als Beiträge wurde für die aktiven Mitglieder 1 Gulden
Eintrittsgebühr und 20 Kreuzer pro Monat, für die unterstützenden
Mitglieder 4 Gulden pro Jahr festgesetzt. Mit Begeisterung wurde rasch
einstudiert, da jede Stimme einen Stimmführer hatte, der jeden Samstag
die Übung leitete, so dass in der Gesamtübung am Mittwoch nur wenige
Stimmproben nötig waren. In der Zeit vom Februar 1862 bis Jänner 1863
wurden in 67 Gesangproben insgesamt 32 Chöre einstudiert. Bei dem großen
Sangeseifer der Mitglieder gab es keine Vereinsferien. Nur 4 Proben
waren schwach besucht. Durch einen glücklichen Zufall bekam der Verein
von Anfang an junge Stimmen, darunter hohe Tenöre, die bei dem
sorgfältigen Studium sehr gut zur Geltung kamen. Auch ein Soloquartett
trug zu den Aufführungen bei, alle Lehrer, die den musikalischen Kern
des Vereines bildeten. Das erste öffentliche Auftreten war am 27. August
anlässlich des 3.deutschen Juristentages (1400 Personen), die von Wien
einen Ausflug nach Baden gemacht hatten. Im Stadtpark spielten
abwechselnd zwei Musikkapellen und der Verein wurde mit seinen Liedern
stürmisch gefeiert. Die erste Aufführung für die "beitragenden"
Mitglieder fand im großen Saal des Gasthofes "Stadt Wien" statt. An
Liedern wurden
·
"Sängerbund" (Becker)
·
"Heimat" (Storch)
·
"Die Nacht" (Schubert)
·
"Der frohe Wandersmann" (Mendelssohn)
·
"Die Ehre Gottes" (Beethoven)
·
"Schwertlied" (Weber)
·
"Wacht am Rhein" (Wilhelm)
·
"Sanfter Heinrich" (Schäffer)
·
"Das deutsche Lied" (Kaliwoda)
·
"Was ist des Deutschen Vaterland" (Reichert) und
·
"Heil dir, mein Vaterland" (Schmölzer)
gesungen.
Vor allem die deutschpatriotischen Lieder wurden
stürmisch bejubelt. Der Chronist vermerkte dazu:
"Wie sehr haben sich seither die Zeiten geändert.
Welcher Verein würde es heutzutage wagen, dem Publikum nichts anderes
als eine solche Masse von Männerchören zu bieten. Von den immer reicher
werdenden Klangfarben des Orchesters verwöhnt, will man jetzt in einem
Konzerte Abwechslung haben. Der reine vierstimmige Satz eine
Männerchores genügt nicht mehr. Übrigens ist auch die Schaffenskraft auf
dem Gebiete des Männerchores erschlafft. Mozart, Beethoven, Schubert,
Weber, Mendelssohn, Kreuzer, Schumann, Storch, Kücken und Abt haben
keine ebenbürtigen Nachfolger gefunden."
Zur Sylvester-Liedertafel lud der Verein den
Turnverein ein, der dieser Einladung gerne folgte, waren doch viele
Sänger auch Mitglieder des Turnvereines. Es gab viele Begrüßungsreden,
Toaste auf den Kaiser und die Kaiserin, den Minister Schmerling, den
Sprecher des Turnvereines Baron Doblhoff und viele andere.
Im ersten Jahr erfolgte auch noch der Beitritt zum
Niederösterreichischen Sängerbund und der Teilnahme an der Enthüllung
des Maria-Theresien-Denkmales in der Militärakademie von Wr. Neustadt.
Nach diesem ersten Jahr seines Bestehens hatte der
Verein 42 ausübende und 101 beitragende Mitglieder.
1863
Bei der Jahreshauptversammlung erfolgte die Wahl des
Vorstandes und des Chormeisters per Akklamation. Als Schriftführer wurde
Theodor König gewählt. Neben Solovorträgen der Herren De Cente, Holzer
und Prinz wurden vom Verein 6 Chöre gesungen. Ein improvisierter Ball
bildete den Abschluss.
Zwistigkeiten, die ihre Wurzeln außerhalb des
Vereines hatten, veranlassten Vorstand Dr. Habel, aus dem Verein
auszutreten. Ein Ausschuss von 7 Mitgliedern führte bis zur
Wiederbesetzung die Leitung.
Am 24. Juni brachte der Verein der Königin beider
Sizilien, Maria Theresia, in der Weilburg eine Serenade dar. Die Sänger
wurden von den Erzherzögen Albrecht, Rainer und der Erzherzogin
Hildegard empfangen und die Königin dankte für die Aufmerksamkeit.
Einige Tage später fand ebenfalls eine Serenade für den Minister Ritter
von Schmerling statt.
In der Probe am 16. Juli brach ein Konflikt aus, in
dessen Folge Chormeister Walter aus dem Verein ausschied. Seinem
Beispiel folgten noch 4 Sänger. Ein Abschiedsbrief des Weikersdorfer
Oberlehrers Vinzenz Holzer veranschaulicht die Situation:
Löblicher Gesangverein!
Es war mir eine Ehre, Mitglied des 1.Gesangvereines
in Baden zu sein. Mit Freude und Lust wirkte ich bei den
Gesangsproduktionen im verflossenen Winter mit. Der Verein stand zwar in
seiner Blüte, aber er trug zu gleicher Zeit herrliche Früchte. Der
Verein strebte unt der Leitung zweier geachteter Männer seiner höheren
Weihe entgegen; diese beiden Männer würden denselben zu einem wahren
Kunstvereine in Bezug auf den Gesang erhoben haben, denn tüchtige
Kräfte, mit gutem Willen begabt, besitzt der Verein ohne Zweifel.
Doch leider, es kam der kalte Hauch der Zwietracht,
zerstörte die schönen Blüten und geknickt geht der Verein seinem
Verfalle entgegen.
Die Uneinigkeiten, freilich nur von einigen
heraufbeschworen, haben sich wieder letzthin bei einer Gesangprobe
gezeigt. Es kamen persönliche, gröbliche Beleidigungen vor, die zufolge
eines jüngst aufgenommenen Statutes bei einer Gesangprobe nicht
stattfinden dürfen. Der Verein ist durch solche Vorgänge beinahe zum
Stadtgepräche geworden.
Dies bestimmt mich, dem 1. Vereine meinen Austritt
aus demselben anzuzeigen. Sollte jedoch für den Verein der erwünschte
Augenblick kommen, wo wieder der nicht nur kunstliebende, sondern auch
kunstverständige Dr. Habel als Präses und der beide Eigenschaften nicht
minder besitzende Chormeister Walter an der Spitze desselben stehen, so
wird gewiss von ganzer Seele beim Liede aus freier Kehle mit voller
Kraft mitsingen
Euer ergebener
Vinzenz Holzer (Oberlehrer)
Chormeister-Stellvertreter Stranker übernahm die
Leitung der Chöre. Er besaß zwar gute Musikkenntnisse, aber leider zu
geringe Tatkraft. Im September wurden die Übungen eingestellt. Der
Verein befand sich in einer Krise, da nach dem Abgange Walters kein
genügender Ersatz gefunden wurde.
In dieser tristen Situation erbot sich Nikolaus
Dumba, Vorstand des "Triestinger Sängerbundes", diesen Verein mit dem
Badener MGV zu vereinigen.
Am 2. Dezember 1863 genehmigte der Vorstand die
neuen Statuten und der Badener Männergesangverein war praktisch
aufgelöst, d.h. er war zu einer "Filiale" des neuen
"Triesting-Badener-Sängerbundes" geworden. Nikolaus Dumba,
Fabriksbesitzer aus Tattendorf wurde zum Vorstand, der Gesangprofessor
am Wiener Konservatorium Alexander Arlet wurde zum Chormeister gewählt.
Der Verein bestand nun aus den "Filialen" Baden, Leobersdorf,
Tattendorf, Günselsdorf und Trumau.
Ein rechtes Zusammengehörigkeitsgefühl wollte in dem
neuen Verein nicht so recht aufkommen, obwohl Dumba finanziell äußerst
großzügig war. Die Gesamtproben waren recht umständlich, da durch die
großen Entfernungen zu den einzelnen "Filialen" zeitraubende
Wagenfahrten notwendig wurden.
1864
Bei der Jahreshauptversammlung im Gasthof "Stadt
Wien" gab es Gesangvorträge der Hofopernsänger Gustav Walter und
Dr. Schmidt. Auf Vorschlag von Nikolaus Dumba wurde dem Verein der Titel
"Eintracht" hinzugefügt.
Der neue Wahlspruch lautete:
"In
Eintracht ruht die Saat
Die
Gattin des Vorstandes Dumba spendete dem Verein eine Fahne, die auf
weißem Grund das mit schwarz-rot-goldenen Lettern
In diesem Jahr gab es noch die übliche Liedertafel,
an der wieder Solisten auftraten.
1865
Trotz der Tüchtigkeit und dem Eifer des Chormeisters
Arlet herrschte keine rechte Sangesfreude. Vorstand Nikolaus Dumba wurde
zum Vorstand des Wiener Männergesangvereines gewählt und legte seine
Funktion in Baden nieder. Auch Chormeister Arlet drohte mit Rücktritt,
da die Proben vor allem von Badens Sängern schlecht besucht wurden.
In der Hauptversammlung wurde Michael Nagler zum
Vorstand gewählt, Silverius Kneifel wurde Chormeister für die Filiale
Baden.
1866
Das Jahr brachte keinerlei nennenswerten
Aktivitäten. Die für Österreich traurigen Kriegsereignisse hemmten jede
Vereinstätigkeit.
1867
Durch den Beschluss, einen Sängerball zu
veranstalten, ärgerte sich Vorstand Nagler so, dass er im Verein nicht
mehr erschien und kurz darauf seine Funktion aus Gesundheitsgründen
zurücklegte. Auf Initiative von Theodor Germer wurde der Arzt Dr. Alois
Heinz zum Vorstand gewählt. Die große Begeisterung für Männerchöre ließ
nach, auch die Disziplin der Sänger lockerte sich. Manche hörten nur zu,
statt mitzusingen. Durch den Austritt mehrerer Filialen gab es bei der
Hauptversammlung nur mehr 3 Filial-Chormeister: Silverius Kneifel für
Baden, Vinzenz Fritsch für Leobersdorf und Matthias Schweng für Trumau.
1868
Gemeinsam mit dem "3.Deutschen Bundesschießen" fand
in Wien auch das NÖ.Sängerbundesfest statt, an dem sich der Verein
beteiligte. In Hietzing ("Neue Welt")wurde zu diesem Anlass ein
Monster-Konzert veranstaltet, an dem 2.000 (!) Sänger und über 15.000
Besucher teilnahmen. Bei dieser Veranstaltung trat der Fahnenjunker des
Vereins, Karl Kurfeß, erstmals in seiner neuen Ausrüstung (schwarzes
Samtwams, weiße Hirschlederhose, Federhut, Schwert) auf.
Das Jahr brachte ansonsten keine besonderen
Aktivitäten. Der fortschreitende Abbröckelungsprozess machte eine
Änderung der Statuten notwendig, denn der Verein bestand nur mehr aus
den Filialen Baden, Leobersdorf und Trumau.
1869
Ein im Jänner veranstalteter Sängerball brachte für
den Verein ein Defizit. Aus diesem Grund wurden im Gasthof "Zum
schwarzen Adler" drei "Damenabende" (Chorvorträge mit anschließendem
Tanz) durchgeführt, die ein großer Erfolg waren.
Ein gemeinsam mit dem Wiener Schubertbund
veranstaltetes Parkfest brachte einen großen Reingewinn, den beide
Vereine teilten. Über Wunsch der Königin von Portugal, die im Schloss
Leesdorf wohnte, zogen die Sänger in den Park des Schlosses und sangen 3
Chöre, die von der Königin herzlich bedankt wurden
Im gleichen Jahr wurde auch der Versuch einer
"Gesangschule" gestartet, um untüchtige Vereinsmitglieder besser
auszubilden. Diesem Versuch war leider, wie auch in den Folgejahren,
kein Erfolg beschieden.
1870
Der Abbröckelungsprozess ging weiter, die
Leobersdorfer Filiale schied aus dem Verein aus. Der
deutsch-französische Krieg spaltete die Bevölkerung Badens und somit
auch die Vereinsmitglieder in zwei Parteien, die in heftigem Streit
entbrannten. Auf Grund der Meinungsverschiedenheiten legte Vorstand
Dr. Alois Heinz aus Protest gegen die "Franzosenfreunde" und "undeutsche
Gesinnung" seine Funktion nieder und trat aus dem Verein aus. Eine
daraufhin für die verwundeten deutschten Soldaten initiierte öffentliche
Sammlung wurde wegen der neutralen Stellung Österreichs von der
Bezirkshauptmannschaft verboten.
Das Reinerträgnis einer am 17. Dezember
veranstalteten Beethovenfeier wurde zum Teil für die Schule, zum Teil
für die Errichtung einer Gedenktafel am Haus Rathausgasse 10 verwendet.
Hier hatte Beethoven den größten Teil der 9. Symphonie komponiert. Die
Tafel wurde am 27. Juni 1872 enthüllt.
1871
nur kurze Zeit, da die politischen
Meinungsverschiedenheiten der Mitglieder unleidliche Zustände
schufen.Ihm folgte als Vorstand Theodor Germer. Durch eine
"Friedensfeier" (initiiert von Dr. Hermann Rollett anlässlich des
deutsch-französischen Friedens) kam es im Verein zu heftigen
Auseinandersetzungen, die im Rücktritt des fast gesamten Vorstandes
ihren Niederschlag fanden. Von "Eintracht" war zu dieser Zeit nichts
mehr zu spüren.
Am 16. Juli wurde die Auflösung des Vereines
beschlossen. Die Fahne erhielt Baden, den Vereinswagen Trumau.
In der daruffolgenden Hauptversammlung am 3. August
wurden die Statuten des nun wieder selbständig gewordenen
"Männergesangvereines Baden" beschlossen. Vorstand wurde Prof. Michael
Nagler, Chormeister wurden: Franz Walter und Silverius Kneifel.
Interessant ist der Unterschied in der Bezeichnung
des Vereinszweckes in den Statuten von 1862 und 1871:
1862:
Der Zweck des Vereines ist die Pflege des Männergesanges zur geselligen
Unterhaltung.
1871:
Der Zweck des Vereines ist die Pflege des deutschen Liedes zur
Kräftigung des Stammesbewusstseins und der Vaterlandsliebe.
Der in der Hauptversammlung neugewählte Vorstand
Jakob Grätz behielt seine Funktion
1872
Ein Komitee veranstaltete einen Sängerball, dessen
Reinertrag zur Verzierung der leeren Fahnenseite verwendet wurde.
Am 16. April starb Chormeister Franz Walter. Der
Verein wählte keinen zweiten Chormeister mehr.
Sehr beliebt war in diesem und auch in den folgenden
Jahren das beliebte "Park- und Hauswiesenfest", das an zwei Tagen
stattfand und das in Verbindung mit dem Schubertbund immer ein großer
Erfolg wurde.
1873
Ein ereignisreiches Jahr, in dem die Weltausstellung
in Wien stattfand, aber auch der große Börsenkrach viele Vermögen
ruinierte. Baden hatte wenig Kurgäste, das Parkfest musste entfallen.
Der Besuch der Gesangproben war schwach. Die einzige größere
Veranstaltung war ein Sängerfest in der Mineralschwimmschule, an dem
auch Abordnungen der Gesangvereine von Leobersdorf, Trumau, Pottenstein,
Traiskirchen, Vöslau und Perchtoldsdorf teilnahmen. Ehrenmitglied
Dr. Hermann Rollett trug ein von ihm selbstverfasstes Gedicht vor.
1874
In der Vereinsleitung trat nur eine geringe Änderung
ein. Es wurden wieder 2 Chormeister, Silverius Kneifel und Johann Walter
(Sohn des verstorbenen ersten Chormeisters) gewählt. Es wurden in diesem
Jahr keine unterstützenden Mitglieder aufgenommen.
Eine heitere Begebenheit veranstaltete der
Fahnenjunker Kurfeß: Zum 2. Deutschen Bundessängerfest in München waren
anfänglich 10 Sänger angemeldet, von denen aber nur Kurfeß übrigblieb.
So wurde der Badener Männergesangverein in München nur von einem
Fahnenjunker mit Fahne, aber ohne Sänger repräsentiert.
Im Juni lud das Mitglied Ferdinand Hanny den Verein
in seinen Keller ein. Dieser Einladung wurde natürlich pünktlich Folge
geleistet. Die Kellerfeste erfreuten sich schon damals großer
Beliebtheit.
1875
Im Vereinsleben hatte sich ein festes Programm
etabliert. Heringschmaus mit anschließendem Tänzchen, Frühlingskonzert,
Maifahrt (zum Rudolfshof oder ins Jägerhaus, nach Gaaden, Heiligenkreuz,
auf das Eiserne Tor mit Abstieg nach Alland oder nach Mayerling usw.),
Park- und Hauswiesenfest, Sylvester-Liedertafel mit heiteren Vorträgen,
gelegentlich Mitwirkung bei diversen Veranstaltungen. Bei den Maifahrten
wurde vom Verein auch das Bier bezahlt, wodurch die Präzision des
Gesanges etwas beeinträchtigt, die Stimmung aber ungemein erhöht wurde.
Bei der Sylvester-Liedertafel wurde erstmals eine
Oper, "Francesca da Rimini" von Conradin aufgeführt. Die Dekoration,
Kostüme und Requisiten wurden vom Theaterdirektor Alfred Schreiber
kostenlos zur Verfügung gestellt.
1876
Zur Sylvester-Liedertafel wurde die Oper "Friedrich
der Heitzbare" von Mögele aufgeführt. Die weibliche Hauptrolle sang Frl.
Ernst.
1877
Beim Konzert des Vergnügungsvereines zur
Verschönerung des Parkes sang der Verein 3 Chöre. Über Ersuchen des
Theaterdirektors Alfred Schreiber wirkten die Sänger bei den Chören des
Schauspiels "Preziosa" (Musik von Weber) mit. Ein Fass Bier, das der
Theaterdirektor den Sängern spendete, brachte ungeahnte "Lichtblicke" in
das düstere Zigeunerleben, das die Sänger darstellen mussten.
Bei der Sylvester-Liedertafel wurde die Oper
"Lenardo und Blondine" von Mögele aufgeführt. Da dabei ein gemischter
Chor notwendig war, sangen das erste Mal einige junge Bürgerstöchter
mit. Auch das Soloquartett des Vereines (Franz Dorr, Silverius Kneifel,
Josef Brosch, Ferdinand Hanny) glänzten mit ihren Leistungen. Die Zahl
der Sänger stieg in diesem Jahr von 35 auf 63.
1878
Für das Frühlingskonzert im Hotel "Stadt Wien" hatte
der Verein das Waldhornquartett der Hofoper aufgenommen. Sie begleiteten
Herbecks Chor "Zum Walde" und Schuberts "Nachtgesang im Walde".
Im Oktober gab der Verein ein Konzert zugunsten der
Reservisten, die für Bosnien mobilisiert wurden.
1879
Das
neue Vereinsabzeichen wurde von Architekten Hugo Zimmermann entworfen.
Im Juli fand im Gasthof "St. Anna" die
Sommer-Liedertafel statt.
Zu Sylvester wurde die erfolgreiche Oper "Friedrich
der Heitzbare" von Mögele wiederholt.
1880
Kaiser Franz Joseph I. empfing alle
niederösterreichischen Gesangvereine Der Anlass war die Überreichung
eines Erinnerungsbildes des Festzuges anlässlich der Silbernen Hochzeit
des Kaiserpaares am 24. April 1879. Um 11 Uhr begrüßten 2800 Sänger den
Kaiser vor dem Künstlerhaus, wo das von Karger gemalte Bild überreicht
wurde.Am Nachmittag erfolgte ein Festzug durch die Hofburg zur
Winterreitschule, wo die Sänger "kaiserlich" bewirtet wurden.
Vom Verein nahmen daran 15 Sänger teil.
Bei der Enthüllung eines Denkmals für die Gefallenen
der Wr.Neustädter Militärakademie zeichnete sich der Verein "durch die
Schönheit seiner Vorträge" besonders aus.
Chormeister Kneifel gründete ein Hausorchester, das
bald darauf der Klavierlehrer Anton Karlhofer übernahm.
Beim Park- und Hauswiesenfest sang der Verein
zusammen mit dem Neulerchenfelder Männergesangverein.
1881
Ein heiterer Abend des Touristenklubs wurde vom
Verein mit 3 Chören mitgestaltet.
Michael Nagler legte seine Vorstandsfunktion nieder.
Bei der außerordentlichen Hauptversammlung wurde Theodor König zum
Vorstand und Michael Nagler zum Ehrenmitglied gewählt.
Anlässlich der Ergänzung des Realgymnasiums durch
ein Obergymnasium veranstaltete der Verein einen Festkommers mit Chören
und Produktionen des Hausorchesters.
In diesem Jahr wurden wieder unterstützende
Mitglieder aufgenommen. Es konnten 175 neue Förderer gewonnen werden.
1882
Ein Konzert für die unterstützenden Mitglieder wurde
durch die Mitwirkung durch den Notar Dr. Gustav Kraitschek, einem
ausgezeichneten Violinspieler, zu einem großen Erfolg.
Bei der Sylvester-Feier dirigierte Chormeister
Kneifel die Oper "Das Wasserweib" von Mögele, wo zum ersten Mal eine
"Dilettantin", Frl. A. Mühl, die weibliche Hauptrolle sang.
1883
Der Verein hatte 43 Mitglieder, aber viele schwache
Sänger. Dadurch waren viele, die guten Sänger langweilende Stimmproben
notwendig. Wegen des nachlässigen Probenbesuches erklärten Chormeister
Walter und weitere Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt. Bei der
darauffolgenden Hauptversammlung wurde aber dem gesamten Vorstand das
Vertrauen ausgesprochen und so blieb alles beim alten.
1884
Der Verein veranstaltete im Hotel "Stadt Wien" ein
Schubert-Konzert, bei dem der berühmte Opernsänger Gustav Walter
mitwirkte.
Das Reinerträgnis von knapp 37 Gulden widmete der
Verein der Errichtung der Mozart-Gedenktafel am Haus Renngasse Nr. 10,
in dem Mozart das berühmte "Ave verum" komponiert hatte.
Das Jahr war für den Verein finanziell überaus
erfolgreich, so war an Vermögen vorhanden:
Barvermögen: 291 Gulden
Zu Ehrenmitgliedern wurden in diesem Jahr
Dr. Kraitschek und der Chormeister des Wiener Schubertbundes, Franz
Mair, ernannt.
Ein Sängerfest in Ödenburg wurde von 29 Mitgliedern
des Vereines besucht. Da die eingeladenen Vereine nur in magyarischen
Anreden und Aufschriften empfangen wurden, wurde dies von den Sängern
mit "großer Verstimmung" aufgenommen, da sie doch in der "deutschen
Stadt" Ödenburg konzertierten.
Bei der der Sylvester-Liedertafel trat ein neues
Solo-Quartett auf (Kandler, Woisetschläger, Mühl, Haase) und erntete mit
vorgebrachten "Bänkeln" großen Beifall.
1885
Am 14. Mai fand die Enthüllung der
Mozart-Gedenktafel am Haus in der Renngasse statt. Nach Mitwirkung bei
einer Mozart-Messe in der Pfarrkirche hielt Vorstand König die Festrede
vor dem Mozart-Haus und der Verein sang den Priesterchor "O Isis und
Osiris" aus der "Zauberflöte".
Vom
Verein gestiftete Mozart-Gedenktafel am Mozarthaus
Besondere Verdienste hatten sich um das Denkmal der
Inspektor der Gartenbaugesellschaft in Wien, Herr Schubert und der
Direktor der kaiserlichen Erzgießerei, Prof. Pöninger erworben.
Am 20. Juni beteiligte sich eine starke Abordnung
des Vereines an dem 25 - jährigen Jubiläum des Liesinger Gesangvereines.
Da der ebenfalls geladene Ödenburger Verein "Liederkranz" bei einem
Singen in Pest das Singen "deutscher Chöre" nicht gestattet hatte,
"rächten" sich die Sänger durch lautes Zischen bei den Darbietungen der
Ödenburger, als diese ungarische Chöre sangen.So wurde ein friedliches
Sängertreffen wieder einmal durch politische Differenzen gestört.
Ein Höhepunkt war am 28.u.29. Juni das 6.
NÖ.-Sängerbundesfest in Baden, an dem 60 Vereine mit über 2000 Sängern
teilnahmen. Die Gemeindevertretung, die Kurkommission, der
Vergnügungsverein, der Feuerwehr- , Turn- und Schützenverein hatten zum
Gelingen wesentlich beigetragen. Die Sänger wurden beim Festzug durch
die Stadt mit Blumen aus Fenstern und Balkonen beworfen. Beim Konzert
stach vor allem der Schubertbund mit seinen herrlichen Leistungen
hervor.
Am 10. August beteiligte sich der Verein an einem
Ständchen, das der Laxenburger Gesangverein dem Kronprinzenpaar Rudolf
und Stephanie im Laxenburger Schlosspark brachte.
1886
Die Probenbesuche gingen zurück. Chormeister Walter
legte aus diesem Grund seine Funktion zurück. In der Hauptversammlung
wurde Ferdinand Labek zum Chormeister gewählt und Johann Walter zum
Ehrenmitglied ernannt.
Am 10.Juni sang der Verein bei einem Konzert
anlässlich der Schlusssteinlegung des Kurhauses 3 Chöre.
1887
In der Hauptversammlung wurde Silverius Kneifel zum
Chormeister gewählt.
Anlässlich des 70. Geburtstages von Erzherzog
Albrecht beteiligte sich der Verein mit zwei Chören an einem Fackelzug.
Nach den Sommerferien konnte dank der Bemühungen
eines "Reorganisationskomitees" mit 48 Sängern die Probenarbeit begonnen
werden.
1888
Am 25. Juli feierte der Verein sein 25-jähriges
Bestehen mit einem großen Sängerfest. Namens der Gemeindevertretung
überreichte Hofrat Lang einen silberbeschlagenenen Taktstock aus
Ebenholz als Ehrengeschenk.
Zur Sylvester-Liedertafel wurde die Oper "Der Ritter
Toggenburg" aufgeführt.
1889
Der Verein litt unter schlechtem Probenbesuch. In
drei Proben konnte wegen fehlender Bässe überhaupt nicht gesungen
werden, aber auch die diversen Liedertafeln konnten in diesem Jahr nicht
stattfinden.
Zum 70. Geburtstag des Dichters Dr. Hermann Rollett,
der bei etlichen Festen des Vereines Ansprachen und Gedichte vorgetragen
hatte, überreichte ihm der Verein eine "Busennadel mit Brillanten".
1890
Die Hauptversammlung wählte den Theaterkapellmeister
und Komponisten Hans Maria Wallner zum Chormeister, der aber nur eine
Probe hielt. Als Ersatz wurde der Berufsmusiker Rosensteiner gewählt,
der aber ebenfalls nach kurzer Zeit wegen des unbefriedigenden
Probenbesuches wieder aus dem Verein ausschied. Als im Herbst
Chormeister Wallner wieder verhindert war, übernahm der pensionierte
Musiker des Hofopernorchesters, Rudolf Zöllner, die Proben. Unter seiner
Leitung wuchs das Interesse der Sänger wieder und die
Sylvester-Liedertafel wurde wieder ein großer Erfolg.
1891
Auf Antrag des Chormeisters Zöllner wurde das
Schulzimmer, in dem der Kirchenmusikverein seine Proben abhielt, auch
Übungslokal des Männergesangvereines.
Nach den Sommerferien wurde der Probenbesuch wieder
nachlässig, worauf Zöllner und Vorstand König ihre Funktion
zurücklegten.
In einer außerordentlichen Hauptversammlung wurde
der Oberlehrer Franz Dorr zum Vorstand und der Lehrer Franz Kohlert zum
Chormeister gewählt. Kohlert hatte durch seine Jugend einen großen
Einfluss auf Gleichaltrige, sodass durch ihn der Verein eine große
Verjüngung erfuhr. 14 junge Sänger kamen in den Verein und die Proben
wurden wieder gut besucht. Ein am 4. Dezember veranstaltetes
Mozart-Konzert sowie die Sylvester-Liedertafel hatten großen Erfolg. Die
Zahl der Mitglieder stieg von 36 auf 52.
1892
Bei der Sylvester-Liedertafel dirigierte erstmals
der Kapellmeister des Kurorchesters, Karl Komzak, seine Kompositionen
"Märchen" und "Volkslied".
1893
Zur Feier des 30-jährigen Bestandes veranstaltete
der Verein auf der Hauswiese ein Sängerfest, an dem 28 Vereine
teilnahmen. Eine Glanzleistung bot dabei der Vortrag des Wiener Vereines
"Arion".
Beim Fahnefest des Gesangvereines der
Maschinenfabrik Leesdorf am 16. September wirkte der Verein ebenfalls
mit.
1894
In der Generalversammlung am 24. Jänner wurden
Zöllner als Vorstand, Kohlert als Chormeister bestätigt. Durch eine
Bemerkung Kohlerts fühlten sich 10 Mitglieder beleidigt und traten aus
dem Verein aus. Der christlichsozialen Partei angehörend, gründeten sie
am 23. Februar den Gesangverein "Liederfreunde".
Von
diesem Verein stammt auch die einzige Fahne, die aus dieser Zeit
erhalten
und
heute im Besitz des Badener MGV ist
Anlässlich einer Aufführung von Schuberts "Deutscher
Messe" in der Pfarrkirche erhielt der Verein von Frl. Leopoldine
Neumann, einer Schwägerin des Vorstandes ein prachtvolles Trinkhorn. Von
da an gab es außer dem Fahnenjunker auch einen Hornjunker.
Am 25. Juli beteiligte sich der Verein am Begräbnis
des Bürgermeisters Franz Breyer und sang einen Trauerchor.
In diesem Jahr sank die Sängerzahl von 48 auf 37
herab. Die Ursache war die Gründung des Gesangvereines "Die
Liederfreunde". Diesem Verein zuliebe traten mehrere Mitglieder aus dem
Männergesangverein aus. Für die Stadt Baden war es kein Vorteil, dass
anstatt eines großen nunmehr drei schwache (auch die Maschinenfabrik
Leesdorf hatte einen Chor) gab.
1895
Am 23. Juni führte der Verein mit der Kurkapelle
Komzak´s "Die Frithjofssage" von Max Bruch im Kurhaussaal auf. Ein
gemischter Chor aus dem Oratorium "Paulus" von Mendelssohn, den der
Kirchenmusikverein unter Walter´s Leitung sang, erzielte ebenfalls große
Wirkung. Die männlichen Mitglieder des Kirchenmusikvereines waren auch
fast ausschließlich Mitglieder des Männergesangvereines.
1896
Eine große Leistung war in diesem Jahr die
Aufführung von Schumann´s "Der Rose Pilgerfahrt", einer einen ganzen
Konzertabend ausfüllenden Komposition, die der Verein unter Kohlert´s
Leitung sang.
1897
Anlässlich des 100. Geburtstages von Franz Schubert
sang der Verein in der Pfarrkirche die "Deutsche Messe" und
veranstaltete am 9. Februar im Hotel "Stadt Wien" ein großes
Schubert-Konzert, an dem u.a. "Mirjams Siegesgesang" (gem. Chor mit
Sopransolo) aufgeführt wurde.
"In raschem Aufschwunge begriffen, höheren Zielen
zustrebend, bedurfte der Verein zur Aufführung der großen Chorwerke mit
Orchester der Angliederung eines Damen-Chores!"
In der Hauptversammlung vom 3. April wurden deshalb
die Statuten geändert, der neue Name lautete: "Gesangverein Baden".
Die erste musikalische Produktion war "Die
Schöpfung" von Joseph Haydn. Sie fand am 16. Juni mit großem Erfolg und
großen Kosten statt.
Der Verein hatte am Schluss des Jahres 94 ausübende
(55 Sänger, 39 Sängerinnen) und 139 unterstützende Mitglieder.
1898
Auf Anregung des Vereines bildete sich ein Komitee,
an dessen Spitze Oskar Freiherr von Lasser-Zollheim und Friedrich
Rupprecht von Virtsolog stand. Ziel dieses Komitees sollte die
Errichtung eines Beethoven-Denkmals im Helenental sein (gegenüber der
"Cholera - Kapelle") Die Kosten wurden durch Sammlungen und Spenden der
Badener Sparkasse und des Badener Vorschussvereines aufgebracht.
Am 28. Mai wirkte der Verein bei einer Trauerfeier
für den verstorbenen Bürgermeister C. Hora in der Pfarrkirche mit.
Am 8. Juni fand zu Ehren des zum Bürgermeister
gewählten Vorstandes Rudolf Zöllner eine Festkneipe statt, an der neben
Solisten auch die Kurkapelle unter der Leitung von Karl Komzak
mitwirkte.
Am 19. September nahm der Verein an einer
Trauerfeier anlässlich des Todes von Kaiserin Elisabeth teil.
In diesem Jahr waren aus den Orten Pfaffstätten,
Tribuswinkel, Traiskirchen, Vöslau gute Sänger, vor allem Lehrer, dem
Verein beigetreten. Dieser Berufsstand bildete - wie bei der Entstehung
- die musikalische Stütze.
Der von Komzak vertonte neue Wahlspruch wurde
angenommen:
"Deutsche Treue, deutscher Sang, stets erschall dein hehrer Klang!"
1899
Für das Beethoven-Denkmal, einer Bronzeplatte mit
dem Brustbild Beethovens, das der Bildhauer Kassin geschaffen hatte,
liefen Beiträge ein, darunter auch der Ertrag eines Konzertes der
Klavierschule Grimm.
Bei der Enthüllung des Kaiser Joseph - Denkmals im
Kurpark sang der Verein mehrere Chöre, ebenso bei der Grundsteinlegung
des Kaiserin Elisabeth-Kurhauses.
Als der Kaiser am 14. Juni zum 9. Bundesschießen
nach Baden kam, beteiligte sich der Verein am festlichen Empfang.
Zu Sylvester wurden im Hotel "Stadt Wien" neben
einem Singspiel auch mehrere Chöre aufgeführt.
1900
Am 1. Juli fand die Enthüllung des
Beethoven-Denkmales im Helenental statt. Der Verein sang "Die Ehre
Gottes". Beim Festkonzert am gleichen Abend im Kursaal wurde Haydn´s
"Jahreszeiten" mit den Solisten Marie Seyff-Katzmayer, Karl Reich und
Franz Pazal mit großem Erfolg aufgeführt.
1901
Am Huldigungsfest (20.Juli) anlässlich des 50.
Gedenktages der in Baden erfolgten Verlobung des Erzherzog Rainer mit
Erzherzogin Marie beteiligte sich auch der Verein.
1902
Am 9. März veranstaltete der Verein im Hotel
"Zentral" ein Konzert, bei dem Komzak "Die Poeten auf der Alm" von
Engelsberg dirigierte.
Das 40-jährige Dienstjubiläum des
Bürgerschuldirektors Johann Walter, der 12 1/2 Jahre Chormeister des
Vereines war, feierten die Sänger im Hotel "Schwarzer Bock" mit einem
Festkommers. Die Herren Zöllner, Kohlert, Komzak, Schrittwieser und
Franz führten die Lieblingskomposition des Jubilars, das
Klarinettenquintett von Mozart, auf.
1903
Bei der Enthüllung des Undine-Brunnens im Kurpark
sang der Verein einen Chor.
Am 2. Oktober legte Franz Kohlert die
Chormeisterfunktion mit der Begründung zurück, dass er nicht die
genügende Würdigung finde. Gleich nach seinem Austritt wurde er
Chormeister bei den "Liederfreunden", wo er ein Honorar erhielt.
In der außerordentlichen Hauptversammlung wurde der
Direktor der Kurkapelle Karl Komzak zum Chormeister gewählt. Unter
seiner Leitung wurde besonders sorgfältig geprobt, damit Aussprache,
Intonation, Rhytmus und Ausdruck sicher beherrscht wurden. Trotzdem ließ
der Besuch der Proben nach. Der Grund war sicher auch das ungünstig
gelegene Proben-lokal im Hotel "Zur Schäferin". Doch Komzak verstand es
innerhalb kurzer Zeit, glänzende Erfolge zu erzielen.
1904
Am 7. Mai beteiligte sich der Verein an der
Gründungsfeier der "Liederfreunde" mit einem Chor.
Komzak wurde zu Musikaufführungen anlässlich der
Weltausstellung nach St. Louis in Amerika berufen. Bis zu seiner
Rückkehr leiteten der Vorstand, Rudolf Zöllner und der Ehrenchormeister
Wallner die Proben.
1905
Durch ein tragisches Unglück verlor der Verein
seinen Chormeister Karl Komzak. Der Verein fuhr mit dem Frühzug nach
Dreistätten zum "Schererwirt". Komzak wollte mit dem Nachmittagszug
nachkommen. Der Zug hatte sich im Bahnhof Baden schon in Bewegung
gesetzt, er wollte noch aufspringen, geriet dabei zwischen Waggon und
Bahnsteig und konnte nur mehr tot geborgen werden.
Die Beliebtheit Komzak´s ersah man an der Teilnahme
am Begräbnis, an denen neben den Gesangvereinen von Baden, Pfaffstätten,
Vöslau und Leobersdorf auch die Komponisten Franz Lehar, Carl Michael
Ziehrer sowie die Spitzen der Badener und Wiener Gesellschaft erschienen
waren. In der Kirche erklang Mendelssohn´s 27.Lied ohne Worte, von einem
aus Wiener und Badener Musikern zusammengesetzten Orchester gespielt.
150 Sänger sangen den Chor "Die letzte Treue" von Storch und am Grab den
Chor "Der bleiche Todesengel" von Titl. Da die Stadt Wien dem
Verstorbenen ein Ehrengrab gespendet hatte, beschloss der Verein, mit
Spenden den Betrag für ein Grabdenkmal aufzubringen.
Die Sänger wählten am 31. Oktober den Südbahnbeamten
Rudolf Zahlbruckner zum Chormeister.
1906
Ein bewegtes Jahr mit starkem Personenwechsel in der
Leitung und einem Schriftführer, der nichts Schriftliches hinterlassen
hat. Er verlor das Protokollbuch der Vereinsleitung und musste sich dann
von dieser "Anstrengung" bis zum Ende des Vereinsjahres ausruhen. In der
Hauptversammlung wurde über Antrag von Franz Kohlert, der wieder
Vereinsmitglied geworden war, ein zweiter Chormeister gewählt. Kohlert
erhielt diese Funktion, für die er kandidierte, erst im zweiten
Wahlgang.
Im Februar legten Vorstand Zöllner und Chormeister
Zahlbruckner ihre Stellen nieder, auch einige Sänger traten aus dem
Verein aus.
Bei der im März im Hotel "Zum goldenen Löwen"
anlässlich des 100. Geburtstages von W.A. Mozart veranstalteten Feier
sang der Verein zwei gemischte Chöre aus "Figaros Hochzeit" und den
Männerchor "O Isis und Osiris" aus der "Zauberflöte".
Am Samstag, dem 23. Juni unternahm die "Steyrer
Liedertafel" eine Sängerfahrt nach Baden, wo sie vom Gesangverein Baden
und vom Männergesangverein "Liederfreunde" empfangen wurden. Namens der
Gemeinde begrüßte Bürgermeister Dr. Franz Trenner die Gäste. Unter der
Mitwirkung der Kurkapelle fand dann im Kurhaussaal ein Sängerabend
statt, dessen Ertrag wohltätigen Zwecken gewidmet wurde. Bei dieser
Mischung zwischen Konzert und Kommers stieg die Stimmung immer weiter,
dass viele Sänger aus Steyr und Baden bis in die Morgenstunden
"durchsangen".
Am 18. Juli wurde vom Badener Musikerverein und dem
Gesangverein zugunsten des Komzak-Denkmals im Kurhaus ein Konzert mit
ausschließlichen Komzak-Kompositionen veranstaltet. Es wurden u.a.der
Walzer "In die weite Welt" und der Chor "Das Mädchen aus der Fremde" mit
Orchesterbegleitung aufgeführt. Die Orchester-Stücke leitete
Theater-Kapellmeister Wiesmann.
Einige Tage danach legte Kohlert die
Chormeisterstelle nieder. Da sich im Verein keine geeignete Ersatzkraft
fand, wurde diese Stelle dem Berufsmusiker Anton Powolny angetragen, der
aber für jede Probe und Aufführung ein Honorar verlangte. Bei der
Sylvester-Liedertafel dirigierte Powolny die Chöre und Wiesmann das
Orchester. Die Neujahrsrede hielt Vorstand Wladarz.
1907
Die Hauptversammlung wählte als Vorstand Dr. Fritz
Fasching, der jedoch diese Würde nur einen Tag behielt. In der
darauffolgenden Hauptversammlung wurde Hans Wladarz zum Vorstand, Anton
Powolny und Ludwig Breitenbaum zu Chormeistern gewählt.
Am 9. Juni fand am Zentralfriedhof in Wien die
Enthüllung des Grabdenkmals Komzak´s statt. Da Komzak auch Mitglied des
Wiener Männergesangvereines und Ehrenmitglied des Döblinger MGV gewesen
war, sangen alle drei Vereine bei dieser Feier.
Im November wurde Franz Kohlert zu Grabe getragen.
Der Verein sang den Trauerchor "Erinnerung".
Die Sylvesterfeier wurde wieder durch heitere Chöre
bereichert. Weiters wurden das Singspiel "Das verhexte Behmgericht" von
Piber und die Bieroper "Rinaldini" von Thiele aufgeführt. Die Turner
waren nach diesem Abend so motiviert, dass sie dem Verein beitraten.
1908
Bei der Hauptversammlung wurden 3 Ehrenmitglieder
(E. Ebenführer, E. Holzer, Franz Hummel) sowie Rudolf Zöllner als
Ehrenvorstand ernannt. Für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft wurde ein
Silbernes Vereinszeichen geschaffen.
Am 2. Februar sang der Verein bei der
Grundsteinlegung des Stadttheaters den Festgesang an die Künstler von
Mendelssohn.
Am 7. Mai wirkte der Verein an der zum 60-jährigen
Regierungsjubiläum von Kaiser Franz Joseph I. veranstalteten Serenade in
Schönbrunn mit. An dieser Veranstaltung nahmen 7000 Sänger teil.
Am 2. Juni beteiligte sich der Verein gemeinsam mit
den "Liederfreunden"und den "Helenentalern" an einer von der Gemeinde
veranstalteten Huldigungsfeier (Serenade in der Weilburg) anlässlich der
Vermählung der Erzherzogin Henriette mit dem Prinzen
Hohenlohe-Schillingfürst.
Durch eifriges Bemühen der jungen Sänger konnten in
diesem Jahr neue Mitglieder geworben werden. Die Zahl der Sänger stieg
von 23 auf 67.
1909
In der Hauptversammlung wurde eine Erweiterung der
Vereinsleitung beschlossen. (Obmann-Stv., 2.Kassier, 2. Archivar).
Am 5. April wurde der Damenchor wieder einberufen,
der seit Kohlert´s Tod nicht mehr tätig war.
Am 16. Mai unternahm der Verein auf einem Möbelwagen
und zwölf von einigen Sängern dekorierten Leiterwagen eine lustige
Maifahrt nach Gaaden. Im Gasthausgarten wurden Chöre gesungen und im
Möbelwagen fand die Aufführung der Oper "Eduard und Kunigunde" von Piber
statt. Diese Sängerfahrten wurden noch zweimal durchgeführt (Jägerhaus
und Siegenfeld).
1910
Bei der Hauptversammlung wurden die Rechte des
Damenchores statutarisch festgelegt. Die Damen erhielten nun das Recht,
eine Vertreterin zu wählen, die in der Hauptversammlung Sitz und Stimme
hatte. Die erste Vertreterin wurde Julie Baumgartner.
Zu hoher Anstrengung wurde der Verein durch den
Dirigenten des Wr. Neustädter Singvereines, Landesgerichtsrat
Dr. Wilhelm von Waldstein angespornt, der mit dem Wr. Neustädter
Gesangverein, dem Badener Gesangverein und dem Badener Musikerverein die
9. Symphonie von Beethoven in Baden aufführen wollte. Chormeister
Zahlbruckner leitete die Proben des Chores und Waldstein, der oft nach
Baden kam, gab den zur Aufführung nötigen Schliff. Das Werk wurde am 4.
April im Stadttheater Baden mit großem Erfolg aufgeführt. Durch den
großen Erfolg wurde der Badener Gesangverein von Waldstein zur
Mitwirkung an der "Missa Solemnis" nach Wr. Neustadt eingeladen. Auch
die Aufführung dieses Werkes am 6. November in Wr. Neustadt und am 4.
Dezember im Stadttheater Baden wurde ein riesiger Erfolg. Beim
anschließendem Kommers im Hotel "Goldener Löwe" trat ein neues
Solo-Quartett vor die Öffentlichkeit: Artur Seyß-Inquart, Albert
Gartner, Ludwig Wieser und Josef Baßwald.
Der Fabrikant A. Krupp übermittelte dem Badener
Gesangverein ein große Spende, er verzichtete nämlich auf die noch
ausständigen 600 Kronen für den Guss des Beethoven-Denkmales.
Am 26. Juni traf der Wiener Männergesangverein zu
einem Konzert in Baden ein und wurde von den "Liederfreunden", vom
Gesangverein Baden und einer Musikkapelle am Bahnhof empfangen und in
den Kurpark geleitet, wo Bürgermeister Dr. Franz Trenner die Gäste
begrüßte. Im Kurhaussaal wurde dann ein Frühstück kredenzt, bei dem die
Damen des Badener Vereines "die Bedienung in liebenswürdigster Weise
besorgten". Das Konzert im Kurpark war leider verregnet.
Gegen Ende des Jahres zählte der Männerchor 70, der
Damenchor 50 Mitglieder.
1911
Beim Heringschmaus im Hotel "Zum goldenen Löwen"
spielte das Hausorchester unter der Leitung von Ludwig Breitenbaum.
Vorgetragen wurden mehrere Männer- und einige gemischte Chöre. Auch gab
es schon Juxbasarltreffer, die sehr zur Erheiterung der Veranstaltung
beitrugen.
Wegen spöttelnder Bemerkungen eines Mitgliedes über
die Tätigkeit des Chormeisters legte Rudolf Zahlbruckner seine Funktion
nieder. Der Sangesrat Ludwig Baßwald wurde nun provisorischer
Chormeister.
In den Sommerferien gab es wieder einen größeren
Funktionswechsel. Ludwig Mayr wurde zum Vorstand gewählt, als Ersatz für
die Sangesräte Mayr und Baßwald wurden Ludwig Breitenbaum und Albert
Gartner gewählt.
Der Verein hatte endlich in Bezug auf das
Probenlokal (Gasthaus "Zum schwarzen Adler") eine gewisse Stabilität
erhalten.
Die Probenlokale in den ersten fünzig Jahren waren:
Der "Schwarze Adler", der "Goldene Hirsch", die "Stadt Wien", das
"Goldene Kreuz", der "Sandwirt", die "Stadt Baden" und die "Schäferin".
Einige Zeit diente ein Schulzimmer als Übungslokal.
Veranstaltungsorte waren: Der "Schwarze Adler", der
"Goldene Hirsch", die "Stadt Wien", der "Sauerhof", das "Goldene Kreuz",
der "Goldene Löwe", die "Schäferin", die "Goldene Krone" sowie der
Kurpark und die Hauswiese.
Bei der Sylvester-Feier gab es neben Solo-Vorträgen
eine Aufführung der Posse "Frühere Verhältnisse" von Nestroy mit den
Damen Wilma Pauer, Dora Müller und den Herren Leopold Fux und Eugen
Plonka.
1912
Das 50. Stiftungsfest wurde mit einem Parkfest mit
anschließendem Kränzchen gefeiert. Die Gesangvereine "Liederfreunde"
sowie der "Helenentaler Sängerbund" aus Baden nahmen ebenso teil wie der
Wr.Neustädter Singverein, der Liesinger MGV, der MGV Vösendorf, der MGV
Gumpoldskirchen und der MGV "Sängerbund" Traiskirchen.
Bald nach der festlichen Feier des 50-jährigen
Bestehens kam der Krieg. Als der Vorstand Architekt Hugo Zimmermann
krankheitshalber zurücktrat, beschlossen die übriggebliebenen
Vereinsmitglieder, die Vereinstätigkeit ruhen zu lassen.
1919
In diesem Jahr ging man wieder an die Arbeit. Die
von Schriftführer Josef Trenner einberufene Hauptversammlung wählte am
24.Feb. 1919 Hans Hnilicka zum Obmann und Karl Heindl (Mödling) zum
Chormeister. 1920 wurde Josef Trenner Obmann und Gustav Scholda, der
später von Fritz Jugl abgelöst wurde, Chormeister. In diese Zeit fällt
die neuerliche Mitwirkung an der "Missa Solemnis" von Beethoven. Die
gedrückte Stimmung infolge der Friedensdiktate und die Sorge um die
notwendigsten Lebensbedürfnisse hemmten aber die Vereinstätigkeit.
1924
Als 1924 der Schubertbund wieder Baden besuchte und
ganz Baden den "Meistersängern" zujubelte, erwachte wieder die Lust zu
eigener Betätigung und die Vereinsleitung berief die erste Probe für den
9. Dezember 1924 ein. Götz Fink wurde Chormeister. Mit seiner
humorvollen Art gewann er wieder Sänger zur Mitarbeit.
1925
Der "Neebsche Männerchor" aus Frankfurt/Main, der
Wiener Schubertbund, der Wiener Männergesangverein und der Gesangverein
der Eisenbahnbeamten besuchten Baden.
Anlaß war die Enthüllung einer Gedenktafel für Carl
Millöcker (Hötzendorfplatz 8). Der Empfang, die Enthüllungsfeier, der
Festzug durch die Stadt, das Festkonzert im Stadttheater, kurz alle
Veranstaltungen waren bestens vorbereitet und durch das Wetter auch
begünstigt. Die Veranstaltung blieb der Bevölkerung in bleibender
Erinnerung.
Auch an einer Gedenktafel - Enthüllung für Johann
Strauß nahm der Verein in diesem Jahr teil.
Als Götz Fink krankheitshalber seine Funktion
zurücklegte, konnte durch Vorstand Trenner der Professor an der
Bundeserziehungsanstalt Traiskirchen, Oswald Kabasta, als Chormeister
gewonnen werden.
1926
Ein zu Ehren des Finanzministers Josef Kollmann und
des Bürgermeisters Alois Brusatti veranstaltetes Konzert brachte einen
ungeahnten Erfolg. Auch ein Bruckner-Wagner Konzert zeigte die
Leistungen eines nicht mehr "provinziellen" Chores.
Prof. Oswald Kabasta wurde als Musikdirektor nach
Graz berufen und so wurde im November Hans Völgyfy (Professor an der
Bundeserziehungsanstalt Wr. Neustadt) zum Chormeister gewählt.
1927
Ein eigenes Vereinsorchester wurde geschaffen, das
schon bei der Beethoven-Gedächtnisfeier seine künstlerischen Qualitäten
zeigte. In diesem Jahr erfolgte auch die Enthüllung des
Beethoven-Denkmales vor dem "Sauerhof" und der Besuch des MGV "Apollo"
aus Amsterdam.
Der Gesangverein 1862, der MGV "Liederfreunde", der
MGV "Helenentaler Sängerbund 1902", der deutsche Volksgesangverein und
die Orchestervereinigung Baden beschlossen, sich zu einem einheitlichen
Chor- und Ochesterverein zu vereinigen. Die konstituierende Versammlung
fand am 31. Mai 1927 unter der Anwesenheit von Vizebürgermeister Kom.Rat
Brusatti statt. In den gemeinsamen Ausschuss des neuen Vereines wurden
die bisherigen Vorstände der einzelnen Vereine Trenner, Seyk, Zeiner und
Haydn gewählt. Der Verein nannte sich nun "Konzertverein Baden 1862".
Die wichtigsten Ereignisse der folgenden Jahre
waren:
Das deutsche Sängerfest (1928)
1933
Die noch vorhandene Schaffenskraft brachte ein
Konzert mit Werken von Brahms, Wagner, Richard und Johann Strauß
zustande. Doch bald danach wurde der Probenbesuch schwach, so dass keine
größeren Aufführungen mehr durchgeführt werden konnten.
1934
Ehrenvorstand Trenner legte nach 14 Jahren Tätigkeit
seine Funktion nieder, da er nach Wien versetzt wurde und sich dem
Verein nicht mehr ausgiebig widmen konnte.
In der Hauptversammlung am 6. März wurde
Dr. Heinrich Nothnagel zum Obmann gewählt. Durch ein befristetes
Schreiben an alle Vereinsmitglieder konnten 32 Herren des Chores und 8
Herren des Orchesters zur weiteren Mitarbeit gewonnen werden. Als der
Badener Gymnasial-Professor Josef Biegler die Chormeisterstelle
übernahm, stieg die Zahl der ausübenden Mitglieder bald auf über 50 und
der Verein konnte wieder bei verschiedenen Gelegenheiten vor die
Öffentlichkeit treten.
1935
Die Vereinstätigkeit war wieder wie in den besten
Zeiten im Gang. Neben Faschingsveranstaltungen wurde am 21. April eine
Komzak-Gedächtnisfeier veranstaltet, die von Radio Wien übertragen
wurde. Der gemischte Chor sang Komzak´s letzten Walzer "Maienzauber",
der von Prof. Biegler für gemischten Chor gesetzt worden war. Im Mai
fand das nächste Konzert mit Haydn´s 2. Symphonie, Beethoven´s
Violinkonzert sowie mit Werken von Brahms und Bruch statt.
1936
MGV
"Liederfreunde" 1936
Nach einer Faschingsveranstaltung wurde für das
erste Chor- und Orchesterkonzert geprobt, das am 5. März mit Werken von
Beethoven, Schubert u. Wagner stattfand.
Am 25. Juni wurden die "Jahreszeiten" von Joseph
Haydn aufgeführt, wo der Chor durch Mitglieder des Mödlinger
Männergesangvereines verstärkt wurde.
In diesem Jahr wurde der Plan gefasst, jeden Monat
gemeinsam mit dem Kurorchester ein größeres Symphoniekonzert zu
veranstalten.
Der Verein verfügte gegen Ende des Jahres auch über
ein Quartett: "Die heiteren Acht", das sich wiederholt bei
Vereinsveranstaltungen mit heiteren Vorträgen bemerkbar machte und für
gute Stimmung sorgte
Von den folgenden Jahren fehlen Aufzeichnungen.
Durch den Anschluss an Hitler-Deutschland und den darauffolgenden
zweiten Weltkrieg hatte man - leider - andere Sorgen, als sich dem
Gesang hinzugeben.
1959
Erst im Jahr 1959 richtete Vizebürgermeister Ök.Rat
Leopold Breinschmid über die Lokalpresse einen Aufruf an alle
sangesfreudigen Männer von Baden.
Am 7. November 1959 fanden sich 28 Männer in der
Weinstube Bausch in der Pergerstraße (heute Restaurant "Eurasia") ein
und bildeten ein Proponentenkomitee, das unter der Leitung von Karl
Rautek stand. Schon am 7. Dezember 1959 fand dann im Gasthaus Schamuth
in der Antonsgasse die Gründungsversammlung unter der Anwesenheit von
Bürgermeister Dr. Julius Hahn und dem Vorstand des Sängerkreises
"Anninger", DDr. Hartel, statt. Zum Obmann wurde Ök.Rat Leopold
Breinschmid und zum Chorleiter wurde Fachlehrer Gustav Hallama gewählt.
Vorstand 1959
1960
Erstes Mitwirken beim 10-jährigen Bestehen der
"Musikfreunde der Stadt Baden" in der Trinkhalle. Unter der Leitung von
Kapellmeister Heinz Norfolk und Chorleiter Gustav Hallama sang der
Verein gemeinsam mit dem Neubauer MGV.
Der erste selbständige Auftritt erfolgte am 8.
Oktober. Bei der Enthüllung des Josef Kollmann-Denkmales sang der
Verein, bei der Bundeskanzler Ing. Julius Raab die Gedenkrede hielt.
1961
Erster Liederabend im "Gelben Saal" des Kurhauses.
36 Sänger wirkten dabei mit, wo auch zum ersten Mal der Wahlspruch des
Badener MGV erklang, eine Komposition von Chorleiter Gustav Hallama:
Wo
köstlicher Wein an sonnigen Hängen reift,
Nach den Sommerferien kehrte der Verein wieder in
sein erstes Probenlokal ein, dem ursprüglichen "Schwarzen Adler" und
damaligen Café Bristol am Josefsplatz (heutiges Finanzamt).
1963
Erste Teilnahme am 4. Österr. Sängerbundesfest in
Salzburg. Im November nahm der Verein an der 100-Jahr-Feier des
Sängerbundes für Wien u. NÖ. im Wiener Konzerthaus teil. Gemeinsam mit
vier niederösterreichischen Chören nahmen die Sänger am Festkonzert
teil, das auch vom Rundfunk übertragen wurde.
1964
Teilnahme am Landessängerfest in Krems. Der Verein
"wagte" erstmals die Teilnahme an einem Wertungssingen. Die Note
"Ausgezeichnet" war Ansporn zu weiterer Arbeit.
Das 5-jährige Bestehen wurde mit einem Festkonzert
in der Trinkhalle (heute Casino) mit 46 Sängern und über 600 Gästen
gefeiert. Solisten waren Brigitte Strozzer-Norfolk, Thekla Vogler, Hans
Kapeller und Dkfm. Wilhelm Vogler.
1965
Teilnahme am Sängertreffen des Sängerkreises
"Anninger" in Mödling.
Der Obmann-Stv. des Vereines, Ing. Vinzenz
Neuberger, war nach dem Tod von DDr. Hartel auch Kreisvorstand des
Sängerkreises.
1967
Mitwirkung zusammen mit den Badener Musikfreunden
bei einem großen Johann Strauß-Konzert mit dem Untertitel "100 Jahre
Donauwalzer" in der damaligen Trinkhalle im heutigen Casino.
1968
Neuerliche Teilnahme am Landessängerfest in St.
Pölten. Chorleiter Gustav Hallama legte seine Funktion nieder.
Nachfolger wurde interimsmäßig Prof. Josef Biegler.
1969
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Musikdirektor
Heinz Norfolk zum Chorleiter gewählt. 2. Chorleiter wurde Dkfm. Wilhelm
Vogler.
1970
Im Mai fand das Jubiläumskonzert anlässlich des
10-jährigen Bestandes im Kongresshaus statt. Unter der Leitung von
Wilhelm Vogler wirkten neben dem Chor als Solisten Camillo Agrelli, Hans
Kapeller, Helge Hansy, Kurt Bauer und Obmann Leopold Breinschmid mit.
Am 24. Juli starb Chorleiter Heinz Norfolk. Mit ihm
verlor nicht nur der Männergesangverein, sondern auch die Stadt Baden
einen hervorragenden Dirigenten und Komponisten.
Prof. Joseph Maschkan, als Stimmbildner an der
Hochschule für Musik und am Reinhard-Seminar tätig, wurde
interimsmäßiger Chorleiter.
1971
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Prof. Joseph
Maschkan zum Chorleiter gewählt. Beim alljährlichen Chorkonzert im
Kongresshaus sang er mit seiner Gattin Joan im Duett.
Beim 5. Österr. Bundessängerfest in Wien sang der
Verein in der Franziskanerkirche ein Kirchenkonzert. An der Orgel
begleitete Dr. Gunter Wiesinger.
Im Dezember fand in der Stadtpfarrkirche Baden ein
Adventkonzert statt, an dem noch sechs Männerchöre des Sängerkreises
"Anninger" teilnahmen. Von den Sängern wurde Schubert´s 23. Psalm
aufgeführt, an der Orgel spielte Hans Fleischberger.
1972
Bei der Jahreshauptversammlung legte Obmann Leopold
Breinschmid seine Funktion zurück und wurde zum Ehrenobmann gewählt.
Neuer Obmann wurde Ob. Insp. Wilhelm Ramstorfer. Zwei verdiente Sänger
und Förderer des Badener MGV wurden in diesem Jahr zu Grabe getragen:
Karl Rautek und Richard Musil.
Im
November wurde das neue Vereinsabzeichen vom Vorstand beschlossen
1973
Am Rosenmontag, dem 6. März veranstaltete der Verein
im Kongresshaus ein Faschingskränzchen. Der große Erfolg der
Veranstaltung ermutigte die Vereinsleitung, auch in den folgenden Jahren
einen Ball zu organisieren.
Im März erfolgte auch die Übersiedlung in das neue
Probenlokal im evangelischen Gemeindezentrum in der Schimmergasse.
Im Mai wurde eine Sängerfahrt nach Passau (D)
veranstaltet, die bei allen Teilnehmern (MGV Baden und MGV Gainfarn)
einen bleibenden Eindruck hinterließ.
1974
Der erste Sängerball fand am 16. Februar im
Kongreßhaus statt. Drei Tanzkapellen und eine Mitternachtseinlage, die
von den Sängern gestaltet wurde, sorgten für Unterhaltung. Durch den
großen Erfolg wurde der Sängerball auch in den folgenden Jahren ein
fixer Programmpunkt des Badener Faschings.
Am
1. September erfolgte auf Initiative von Prof. Joseph Maschkan der erste
Auftritt in der Sonntag-Morgen-Sendung „Was gibt es Neues“ mit Heinz
Conrads.
Das
erste Volkslieder-Singen des Sängerkreises „Anninger“ fand zum ersten
Mal im Mühlfeldhof (Fam. Kernbichler) in Pfaffstätten. statt. Diese
Veranstaltung wird seither alljährlich Anfang September von der
Singgemeinschaft Pfaffstätten organisiert und ist für alle Freunde des
Volksliedes ein beliebter Treffpunkt.
Im
November erfolgte ein neuerliche Rundfunk-Auftritt. In der Sendung
„Chormusik aus Niederösterreich“ wurde der Verein präsentiert.
Das erste vorweihnachtliche Konzert fand am 5.
Dezember im Kongreßhaus statt. Mitwirkende waren die Badener
Choralschola unter der Leitung von Dr. Gunter Wiesinger und der
Jugendchor Pfaffstätten unter der Leitung von Prof. Leopold Tesarek
1975
Am Rosenmontag wirkten die Sänger bei der
neugegründeten Faschingsgilde „Badener Schwefel-Narren“ mit. Bei der
Jahreshauptversammlung wurde dem Bundesvorstand des Sängerbundes für
Wien u. NÖ. Reg.Rat Josef Rada und Bürgermeister LAbg. Prof. Viktor
Wallner die Ehrenmitgliedschaft des Badener MGV verliehen.
1976
Obmann Wilhelm Ramstorfer kandiderte nicht mehr für diese Funktion. Als
neuer Obmann wurde Hans Kapeller gewählt, Ramstorfer wurde zum
Ehrenobmann ernannt.
Vom
10.-14. Juni nahmen 15 Sänger am internationalen Chorfest in Berlin
teil. Als Gäste eines Westberliner Kirchenchores gestalteten sie die
Sonntagsmesse und einige Volkslieder-Konzerte.
Am
12. Oktober fand im Badener Stadttheater ein Chor- und Orchesterkonzert
statt. Der Verein wirkte gemeinsam mit über 100 Sängern des
Sängerkreises „Anninger“ mit. Das NÖ.Tonkünstlerorchester spielte unter
der Leitung von Gerhard Lagrange.
Beim alljährlichen Adventsingen wurde eine Aufzeichnung für die
Fernsehsendung „Österreich-Bild“ gemacht, die am Heiligen Abend
ausgestrahlt wurde.
1977
Prof. Heinz Conrads wurde bei der Jahreshauptversammlung zum
Ehrenmitglied ernannt.
Im
Mai fuhr der Chor mit 40 Sängern auf eine zweitägige Konzertreise nach
Sopron (Ungarn). Vom „Ferenc Liszt-Pädagogenchor“ wurden die Sänger
bestens betreut, sodaß für alle diese Reise ein unvergeßliches Erlebnis
wurde. Durch diese Sängerfahrt kam auch eine „grenzüberschreitende Ehe“
zustande. Ein Jahr danach schlossen der spätere Chorleiter Hans
Fleischberger und seine Braut Edith.den Bund fürs Leben.
In
diesem Jahr wurde auch die Anschaffung einer einheitlichen
Sängerkleidung beschlossen.
Die
Gedenkmesse für alle verstorbenen Sänger wurde im November das erste Mal
gestaltet. Sie ist seither ein fester Bestandteil des Jahresprogrammes.
1978
Bei
der Jahreshauptversammlung wurden zwei neue Ehrenmitglieder ernannt: Der
neugewählte Bundesvorstand des Sängerbundes für Wien und NÖ. HR Mag.
Hans Trapl und der bekannte Komponist Prof. Heinrich Strecker. Dieser
widmete dem Verein auch die schwungvolle Komposition „Meine Damen, meine
Herrn, uns Musikanten hat der Herrgott gern......“
Zum
150. Todestag von Franz Schubert sang der Verein bei einer Feier des
Österreichischen Sängerbundes am Wiener Zentralfriedhof sowie bei einer
Matinee im großen Musikvereinssaal.
Diverse Auftritte waren: Ein Konzert anläßlich der Aktion „Älter werden
-. jung bleiben“ im Kolpinghaus Baden., das „Rosensingen“ im Rosarium
(Doblhoffpark) sowie die Teilnahme beim „Fest der 1000 Sänger“ auf der
Schallaburg bei Melk, wo der Verein unter allen teilnehmenden
Männerchören einen beachtlichen 3. Platz erreichte.
Im Juni führte eine Sängerfahrt nach Bad Bleiberg in
Kärnten. Der Knappenchor Bad Bleiberg veranstaltete einen Liederabend,
an dem der Verein und ein gemischter Chor aus Alsbach (BRD) teilnahm.
1980
Beim Sängerball im Kongreßhaus konnte neben vielen Ehrengästen auch die
bekannte Schauspielerin und „Wahlbadenerin“ Marika Rökk (Bild oben)
begrüßt werden.
Die
Sängerfahrt wurde vom 24.-26. Mai durchgeführt und führte nach
Weitra ins Waldviertel.
Aus
Anlaß des 20-jährigen Bestehens (seit der Wiedergründung) wurde im
Stadttheater Baden ein Jubiläumskonzert veranstaltet. Es wirkten mit:
Der deutsche Männerchor „Cäcilia Liederkranz“ aus dem Westerwald, der
Knappenchor Bad Bleiberg und die Musikfreunde der Stadt Baden unter der
Leitung von Gerhard Lagrange. Der Badener MGV stand unter der Leitung
von Prof. Joseph Maschkan und Dkfm. Wilhelm Vogler. Als Solisten traten
Joan Maschkan (Sopran), Hans Kapeller (Tenor), Kurt Bauer und Ferdinand
Breinschmid (Bariton) und Werner Zrost (Baß) auf. Ein Festzug durch die
Stadt mit anschließendem Gruppensingen bildete den Abschluß dieser
Festlichkeiten.
Zur
Wiederkehr der Stadterhebung Badens vor 500 Jahren fanden das ganze Jahr
Veranstaltungen statt, an denen der Verein teilweise mitwirkte.
Im
September wurde im „Streiterhof“ (Fam. Märzweiler) die erste
Schallplatte präsentiert. Es handelte sich um einen Mitschnitt des
Jubiläumskonzertes im Stadttheater.
Das
Badener Jubiläumsjahr 1980 war auch für den Sängerbund für Wien und
Niederösterreich Anlaß, das Landessängerfest in Baden abzuhalten. Über
1000 Sänger und Sängerinnen nahmen daran teil. Neben den vielen
Rahmenveranstaltungen war vor allem das Schlußkonzert mit Bruckner´s „Te
Deum“ in der neuerbauten Veranstaltungshalle ein großes Ereignis.
Im
November gestaltete der Chor musikalisch die Jubiläumsfeier „100 Jahre
Badener Zeitung“ im Kongreßhaus.
Im Dezember starb der Gründer und Ehrenobmann Ök.Rat
Leopold Breinschmid plötzlich und unerwartet.
1981
Im Jänner wurde im ORF-Zentrum eine
Fernsehaufzeichnung für die Sendung „Seniorenclub“ gemacht, die der
Verein musikalisch gestaltete.
Sängerball 14. Februar 1981
Die Mädchen brachten mit ihren farbenprächtigen Tanzkostümen eine Show mit Folklore-Tänzen, die von den Ballgästen stürmisch bejubelt wurde.
Ehrenmitglied Prof. Heinrich Strecker starb am 28. Juni und wurde unter
großer Anteilnahme der Bevölkerung beerdigt.
Am
25. September fand im Kongreßhaus ein Chorkonzert statt, an dem der
Männerchor „Germania“ aus Remscheid (BRD) unter der Leitung von Prof.
Hermannjosef Rübben ein hervorragendes Programm bot. Mit den Badener
Sängern wurde zum Schluß der „Donauwalzer“ gesungen.
Am 7. November nahm der Verein am 120-jährigen
Jubiläum des MGV- „Sängerbund“ Traiskirchen teil. Kurz darauf wurde der
MGV Mittersill aus Salzburg in Baden begrüßt.
1982
Am
8. Mai wurde das erste Kirchenkonzert des Badener Männergesangvereines
in der Frauenkirche veranstaltet. Unter der Leitung von Hans
Fleischberger waren als Solisten Prof. Joseph Maschkan (Tenor) und
Wolfgang Glüxam (Orgel) zu hören. Das Konzert wurde auch vom Hörfunk
ausgestrahlt.
Das
Jahr brachte weiters noch zwei Auftritte in der Sonntag-Morgen-Sendung
„Was gibt es Neues“.
Am 6. Oktober nahm der Verein an einer Veranstaltung
des Wiener Schubertbundes im Palais Auersperg teil, an der auch der
Berliner Lehrerchor mitwirkte.
Mit
Beginn des Jahres wurde der Probenbetrieb in das neue Lokal in der
Veranstaltungshalle Baden verlegt.
Bei
der Sonntag-Morgen-Sendung mit Heinz Conrads wurde der Chor von Dr.
Wolfgang Guhsswald an der neuen Orgel im Wiener Funkhaus begleitet. Die
Sänger traten erstmals in der neuen weiß/blauen Sängerkleidung auf.
Prof. Herbert Seiter, der langjährige musikalische Begleiter von Heinz
Conrads, wurde zum Ehrenmitglied ernannt.
Ein
am 14. Mai veranstaltetes Frühlingskonzert im Kongreßhaus brachte
Melodien aus der Operette „Im Weissen Rössel“ von Ralph Benatzky. Als
Solisten wirkten Joan und Joseph Maschkan, Hans Kapeller, Dieter Fussi,
Fritz Freidl, Ferdinand Breinschmid, Gerhard Gugler, Werner Zrost und
Hans Fleischberger mit.
Vom 11.-12.Juni fand das Waldviertler Sängerfest
statt, an dem auch der Verein teilnahm. Beim 100-jährigen Bestandsfest
des Musik- und Gesangvereines Weitra wurden schnell wieder alte
Freundschaften erneuert.
Höhepunkte dieses Jahres waren die Mitwirkung bei
der Fernsehsendung „Musikantenstadl“ am 10. Mai in Baden und die
Sängerfahrt nach Remscheid (BRD) mit einem Besuch in
Weyerbusch-Hasselbach (Westerwald) sowie einer Rheinfahrt. Bei den
diversen Auftritten wurde von den Sängern besonders die „Wienerische
Note“ hervor gehoben, die beim Publikum besonders gut aufgenommen wurde.
Bei der Jahreshauptversammlung kandidierte Obmann
Hans Kapeller nicht mehr. Auch Chorleiter Prof. Joseph Maschkan und
Schriftführer Alfred Rüdiger stellten ihre Funktionen zur Verfügung. Die
Genannten wurden einstimmig zu Ehrenmitgliedern gewählt. Neuer Obmann
wurde Heinz Heger, Chorleiter Hans Fleischberger und Schriftführer Peter
Artner.
an dem auch die Chöre aus Remscheid (Männerchor „Germania“) und Weyerbusch-Hasselbach (beide BRD) teilnahmen. Der Festzug am darauffolgenden Sonntag vereinte wieder viele Chöre des Sängerkreises „Anninger“ im Badener Kurpark.
1986
Auf
Anregung von Chorleiter Hans Fleischberger wurde erstmals ein
Chorseminar in Laxenburg durchgeführt, wo die Sänger bei einem „Tag der
Einkehr“ ihr musikalisches Wissen vertieften.
Die
Sängerfahrt führte nach Oberwölz (Steiermark) und blieb allgemein in
beschwingter Erinnerung.
Bei
einem „Rendezvous bei Heinrich Strecker“ wurde im Juni musikalisch des
bekannten Komponisten und Ehrenmitgliedes gedacht.
Im
ehemaligen Kloster Kleinmariazell veranstaltete der Sängerkreis
„Anninger“ ein Konzert, an dem der Verein teilnahm.
Sowohl bei der 100-Jahr-Feier der Singgemeinschaft
Pfaffstätten als auch beim 125-jährigen Jubiläum des MGV-„Sängerbund“
Traiskirchen beteiligten sich die Sänger ebenfalls.
Beim Firmenjubiläum von Ehrenobmann Hans Kapeller (Intercoiffeur in
Baden) trug der Verein im musikalischen Teil zum guten Gelingen dieser
Veranstaltung bei.
Beim Floriani-Tag der Badener Feuerwehren übernahm der Verein erstmals
die Gestaltung der Hl.Messe in der Frauenkirche. Diese Messe wurde
seither noch einige Jahre von den Sängern des Badener MGV gestaltet. Für
den Komponisten Carl Michael Ziehrer wurde im Stadttheater ein
Festkonzert veranstaltet, an dem sich der Verein beteiligte.
Bei
einer Fahrt nach Prag konnten Sänger und Angehörige interessante
Einblicke in das damals noch „sozialistische“ Leben unseres
Nachbarlandes gewinnen.
Im September erfolgte eine Fernseh-Aufzeichnung für
die Sendung „Fröhlich am Samstag“, wo der Chor zwei Lieder sang. Leider
mußte der Verein in diesem Jahr das Ableben von vier verdienten Sängern
beklagen: Hans Klauda, Hans Eitler, Dkfm. Wilhelm Vogler und Ludwig
Merk.
Als neuer Chorleiter konnte der bekannte Dirigent
und Badener Musikdirektor Gerhard Lagrange gewonnen werden.
Im
September wirkte der Verein bei einer Gedächtnisveranstaltung für
den 1986 verstorbenen Publikumsliebling und Ehrenmitglied Prof. Heinz
Conrads im Kongreßhaus mit.
1989
Bei
der Jahreshauptversammlung wurde der bisherige Schriftführer Peter
Artner zum Obmann gewählt.
Im
August starb Ehrenchorleiter Prof. Joseph Maschkan. Der Verein erwies
ihm die letze Ehre.
Im Oktober fuhr der Verein anläßlich der „Österr.
Filmtage“ nach Brünn (CSSR). Gemeinsam mit dem „Badener
Blockflötenensemble“ und dem „Badener Volkstanzkreis“ wurde in der
mährischen Hauptstadt österreichische Kultur präsentiert (Bild oben).
Eine weitere Aufzeichnung für den ORF erfolgte im
September aus Baden für die Sendereihe „Chormusik aus Niederösterreich“.
1990
Zwei deutsche Chöre konnten im Mai empfangen werden: Der „Friedrich
Silcher-Chor“ aus Hamburg und der MGV Rudersdorf (beide BRD).
Am
27. Mai konzertierte der Verein zum „Tag des Liedes“ im Kurpark.
Im
August nahmen die Sänger am 100-Jahr-Jubiläum des MGV Stammersdorf in
Wien teil.
1991
Das Jahr war vor allem durch die Teilnahme an
zahlreichen Jubiläen gekennzeichnet:
Volksliedersingen in Pfaffstätten
Ein Ballgewinn am Sängerball („Der Badener Männergesangverein spendet dem
Gewinner ein Ständchen zu einem beliebigen Anlaß!“) vereinte Sänger und
den Gewinner dieses Preises im November zu einer fröhlichen Runde.
1992
Höhepunkt waren die Festlichkeiten zum 130-jährigen Jubiläum, das unter
dem Motto: „Baden singt mit seinen Freunden“ stand. Als Gastchöre beim
Festkonzert am 23. Mai im Stadttheater konnten außer allen Badener
Chören (Badener Kammerchor, Badener Gospelchor, Lehrerchor des Bez.
Baden, E-Chor Baden, AGV Singgemeinschaft Baden, Orchester der
Musikfreunde der Stadt Baden) auch der Wiener Schubertbund, der MGV
Trieben (Stmk.) der Bludenzer Liederkranz (Vlbg.) sowie der Knappenchor
Bad Bleiberg und der MGV Mölbling (Ktn.) begrüßt werden. Am 24. Mai
wurde anläßlich einer Festmesse in der Stadtpfarrkirche St. Stephan die
„Deutsche Messe“ für Männerchor, Bläser und Orgel von Chorleiter Gerhard
Lagrange uraufgeführt. Am Nachmittag wurde das Jubiläum mit einem
Festzug durch die Innenstadt und abschließendem Singen im Kurpark
abgeschlossen. Zusätzlich nahmen an dieser Veranstaltung die „Singenden
Weinhauer“ aus Baden, der MGV Kirchschlag, MGV Traiskirchen, MGV
Kobersdorf, MGV Krumbach, MGV Alland, der Berndorfer Kammerchor, der AGV
Tribuswinkel, der Volksliedersingkreis Bad Vöslau, der Badener
Volkstanzkreis und die 1. Badener Trachtenkapelle teil.
Ehrenmitglied HR Mag. Hans Trapl feierte im Juni seinen 70. Geburtstag.
Im
Herbst wurde der Verein zur Mitwirkung an einer CD für die 1. Badener
Trachtenkapelle eingeladen. Die Aufnahmen fanden im Austrophon-Studio in
Wien statt.
Mit dem Adventkonzert in der Pädag. Akademie und dem
Adventsingen am Hauptplatz wurde das erfolgreiche Jahr abgeschlossen.
1993
Bei der Jahreshauptversammlung kandidierte Obmann
Peter Artner nicht mehr. Es wurde der frühere Obmann Hans Kapeller
wieder zum Obmann gewählt.
Bei der Matinee „100 Jahre Heinrich Strecker“
im Stadttheater
Beim Bundesländersingen des Österr. Sängerbundes im Wiener Musikverein
wirkte der Verein ebenfalls mit. Der Pfingstausflug führte nach Kufstein
und in die Wildschönau, wo neben Meßgestaltung auch der gemütliche Teil
nicht zu kurz kam.
1994
Bei
der Jahreshauptversammlung wurde Rudolf Schachinger zum neuen Obmann
gewählt. Der Verein sang in diesem Jahr auch bei der Silbernen Hochzeit
des neugewählten Obmannes sowie bei der Jubiläumsveranstaltung „90 Jahre
Sängerkreis Anninger“ im Grand Hotel Sauerhof.
Ehrenmitglied Johann Höfer starb im Juli. Mit ihm verlor der Verein
einen durch Jahrzehnte bewährten Archivar, der unauffällig, dafür um so
effizienter alle Proben und Veranstaltungen vorbereitete.
Mit der Teilnahme an Adventsingen im Hotel Sauerhof,
in Trumau und dem eigenen Konzert in der Pädagog. Akademie wurde das
Jahr abgeschlossen.
1995
Im Frühjahr wurde der Verein zur Teilnahme am
Chorkonzert der Jugend in der Pädagog. Akademie eingeladen.
Ehrenobmann Wilhelm Ramstorfer erhielt bei seinem 90. Geburtstag vom
Verein musikalische Glückwünsche.
Ein
„Urgestein“ des Badener MGV, der „Singende Weinhauer vom Römerberg“
Ferdinand Breinschmid schloß in diesem Jahr für immer die Augen.
Das
Jahr war geprägt von vielen Teilnahmen bei anderen Chören, wie die
Mitwirkung bei einem Konzert mit dem Wiener Schubertbund im Wiener
Konzerthaus, Mitwirkung beim Kirchenkonzert in Bad Vöslau, die
ökumenische Feier für das „Sonnenzugskomitee“ in St. Stephan in Wien,
die Teilnahme am Chorkonzert des Chores Leobersdorf sowie die
Mitgestaltung eines Chorkonzertes beim MGV Wr. Neustadt.
1997
Ein
Höhepunkt des Jahres war die Teilnahme an der Eröffnung der Wiener
Festwochen. Von ca. 800 Sängern wurde auf dem Rathausplatz Schubert’s
„Die Nacht“ mit viel Einfühlungsvermögen dargeboten.
Besuche des Friedrich Silcher-Chores aus Hamburg, des MGV Dortmund und
des MGV Trieben (Stmk.) waren Anlaß, lange gepflegte Sängerkontakte
wieder aufleben zu lassen.
Mit einem Heurigenkonzert sowie Mitwirkung bei einem
Konzert in Perchtoldsdorf und in Bad Vöslau wurde nicht das erste Mal
für die Stadt Baden Werbung gemacht.
1998
Bei
der Aktion „Christ sein im Jahr 2000“ konnte der Verein schon das
zweite Mal musikalisch in der Stadtpfarrkirche mitwirken.
Bei
einem Konzert mit den „Rounder Girls“ in der Stadtpfarrkirche konnte der
Verein seine Fähigkeit für Spirituals und Gospels beweisen.
Bei
„100 Jahre Stadttheater Berndorf“ konnte der Verein ebenfalls sein
Können zeigen. Bei tropischen Temperaturen nahmen die Sänger beim
20-jährigen Jubiläum des VBV-Chores Trumau teil.
Das alljährliche Rosensingen, das „Rendezvous bei
Heinrich Strecker“, ein Konzert in der „Villa Musica“, das Adventkonzert
und Adventsingen rundeten das Jahr ab.
1999
Das Jahr war geprägt von einigen Jubiläen. So wurde
anläßlich des 60. Geburtstages von Chorleiter Gerhard Lagrange im
Congreß-Casino bei einem Chor- u. Orchesterkonzert mitgewirkt. 10 Jahr
E-Chor Baden standen ebenso auf dem Programm wie die zweimalige
Teilnahme an Sängerkreis-Konzerten anläßlich des 100. Todestages von
Johann Strauß in Traiskirchen und Wien.
Rosensingen im Hof des Hotels Schloß Weikersdorf.
Die Aufführung der „Deutschen Messe“ von Gerhard
Lagrange im Stephansdom in Wien war sicher der Höhepunkt des Jahres.
Im
Herbst wurde bei einem Gedächtniskonzert des vor 10 Jahre verstorbenen
Chorleiters Prof. Joseph Maschkan gedacht.
Ein
Sängerausflug führte nach Bad Tatzmannsdorf, wo neben der Meßgestaltung
auch die Schönheit des Südburgenlandes gewürdigt wurde.
Neben Adventkonzert und Adventsingen wurde der
Verein das erste Mal zur Teilnahme an der „Robert Stolz-Gala“ in
Wien-Floridsdorf eingeladen.
2000
In
diesem Jahr gab es viele Mitwirkungen bei auswärtigen Chören:
Konzert des Volkslieder-Singkreises Bad Vöslau,
„Robert Stolz-Gala“ in Wien-Döbling, Volksliedersingen in Pfaffstätten,
Jubiläumskonzert des GV Döbling in Wien, Rosensingen mit dem GV Trieben
(Stmk.) im Kurpark, Jubiläumskonzert des MGV Atzgersdorf im Wiener
Konzerthaus sowie Teilnahme beim Adventkonzert im Stadttheater Berndorf.
Die
Aktivitäten begannen mit dem Rosensingen (Gastchor GV Döbling).
Nach 10 Jahren machten die Sänger Ende Juni wieder eine Auslandsreise,
nämlich zum Chorfestival in Montecatini Terme/Toskana (I). Für alle
Teilnehmer war es trotz der Hitze ein bleibendes Erlebnis, das von den
Veranstaltern sehr gut organisiert war.
Weitere Aufführungen waren die Mitwirkung beim
Konzert des Badener Bezirkslehrerchores in Oeynhausen, die Teilnahme bei
einem Komponistenportrait über Gerhard Lagrange bei der Österr.
Gesellschaft für Musik im Wiener Hanuschhof, ein neuerlicher Ausflug
nach Bad Tatzmannsdorf, die wiederholte Mitwirkung bei der „Robert
Stolz-Gala“ in Wien-Floridsdorf sowie das Adventkonzert im
Casineum mit dem Singkreis Bad Vöslau. Als Moderator konnte
Gerhard Tötschinger für diese Veranstaltung gewonnen werden.
2002
Der
Höhepunkt des Jahres war das Jubiläumskonzert „140 Jahre Badener
Männergesangverein“ im großen Saal des Congress Casino Baden. Als
Gastchor konnten die "Gumpoldskirchner Spatzen" unter der Leitung von
Elisabeth Ziegler zur Mitwirkung gewonnen werden.
Messgestaltungen fanden in Pfaffstätten, St.
Stephan-Baden und St. Christoph-Baden statt. Das Rosensingen im Hotel
Schloß Weikersdorf war mit den Gästen von der Chorgemeinschaft
Berndorf-Veitsau wieder ein großer Erfolg. Auch wurde bei einem Konzert
des Sängerkreises Anninger im Casino Baden mitgewirkt. Adventkonzerte
gab es im Künstlerheim Baden, im Casino Baden, in der Wiener Karlskirche
sowie das Adventsingen am Hauptplatz in Baden.
2003
In der ersten Jahreshälfte nahm der Verein beim
Sängerfest in Trieben teil.
Bei der Fahrt zu diesem Sängerfest wurde das
Stahlwerk Donawitz (Stmk.) besichtigt.
Eine weitere Teilnahme war bei der Veranstaltung
„Musica Sacra über die Grenzen“ in Geras und Pernegg (NÖ.)
Das Rosensingen fand wieder im Hotel Schloß
Weikersdorf statt. Als Gastchor nahm der Brunner Gesangverein 1873 und
das Quartett „TiRaMiSu“ teil.
2004
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Bgm. Prof.
August Breininger zum Ehrenmitglied ernannt.
Im Juni wurde das Jubiläum "100 Jahre Sängerkreis
Anninger" in Mödling gefeiert, wo der Verein mitwirkte.
Das Rosenkonzert im Hotel Schloss Weikersdorf fand
mit den Sängerknaben vom Wienerwald und dem Badener Vokalensemble statt.
Das 30. Volksliedersingen fand im Mühlfeldhof in
Pfaffstätten zum letzten Mal statt. Für die Sänger war es viele Jahre
immer ein Erlebnis, bei diesem gemütlichen „Wettstreit“ mitzumachen.
Im Herbst wurde das 100-Jahr-Jubiläum des
Sängerkreises Anninger auch in Traiskirchen begangen, an dem die Sänger
des Vereines mitwirkten.
Bei einem Ausflug nach Krumau (CS) und Freistadt
(OÖ.) mit der Besichtigung der Pferdeeisenbahn wurde das gesellige
Beisammensein wieder gepflegt.
Beim Adventkonzert im Casino Baden wirkten das
Vokalensemble St. Stephan aus Baden und ein Posaunenensemble mit.
2005
Der Verein wirkte bei der Aktion „Baden und seine
Künstler“ im Theater am Steg mit.
Im Haus der Begegnung in Wien-Floridsdorf und im
Hotel Sauerhof in Baden wurde zum Gedenken an Robert Stolz jeweils ein
Galaabend gestaltet, bei dem der Chor mitwirkte.
2006
Messgestaltungen waren in diesem Jahr in der
Pfarrkirche Hinterbrühl sowie in der Südstadtkirche in Maria Enzersdorf.
Beim Badener Kleingartenvereinsjubiläum nahm der
Verein teil. Sängerfahrten führten im Mai nach Steyr, Kremsmünster,
Schlierbach und Windischgarsten. Im Juni wurde bei „Musica Sacra über
die Grenzen“ in Horn mitgewirkt.
Ebenso bei einem Konzert des Sängerkreises Anninger
in der Frauenkirche in Baden.
2007
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Gerhard
Lagrange zum Ehrenchorleiter ernannt. Die Stadt Baden ehrte ihn
mit dem Kulturpreis, der ehemalige Chorleiter Hans Fleischberger erhielt
für seine Leistungen den Rollett-Preis.
Mit einem Passionskonzert in der Pfarrkirche St.
Josef in Baden begann der neue Chorleiter Mag. Markus Winkler neue
Akzente zu setzen.
2008
Bei der Jahreshauptversammlung kandidierte Rudolf
Schachinger für die Obmannfunktion nicht mehr und war mit durchgehend 14
Jahren längstdienender Obmann in der neueren Vereinsgeschichte. Als
neuer Obmann wurde Anton Lienhart mit großer Mehrheit gewählt.
Im diesem Jahr wurde mit einem "Sängerstammtisch" in
div. Heurigenlokalen versucht, Chorliteratur in einem gemütlichen Rahmen
zu präsentieren.
Beim Rosenkonzert wurde Ehrenobmann Hans Kapeller
von Bgmin. LAbg. Erika Adensamer für seine 60-jährige Sängertätigkeit
die Viktor Wallner-Medaille überreicht.
Ein Sängerausflug führte im Oktober in den
Strudengau und auf die Burg Clam in OÖ.
2009
Das Jahr begann mit einem Sängerstammtisch in der
Urbanus-Schenke in Baden, wo auch der 70. Geburtstag von Ehrenchorleiter
Gerhard Lagrange gefeiert wurde.
Bei der Jahreshauptversammlung wurde Rudolf
Schachinger einstimmig zum Ehrenobmann ernannt.
Leider musste der Verein in diesem Jahr auch das
Ableben eines engagierten Sängers beklagen: Wolfgang Schöbel wurde unter
großer Anteilnahme in Wien-Döbling beigesetzt.
2010
Im Februar musste der Verein von seinem langjährigen
Obmann und Ehrenmitglied Hans Kapeller für immer Abschied nehmen. Das
Begräbnis fand unter großer Anteilnahme am Badener Stadtfriedhof statt.
Im April kam es zu einem gemütlichen Zusammentreffen
und gemeinsamen Singen mit einem Studentenchor aus Turku (Finnland).
Im Mai gestaltete der Chor die Messe anläßlich der
Goldenen Hochzeit von Rosemarie und Ing. Rupert Weber.
Im Juni fand nach dem Rosenkonzert in der Volksbank
Baden (Gastensemble: Penzinger Konzertschrammeln) ein Chorausflug nach
Weitra statt, wo im Kurzentrum Harbach auf Initiative von Gerhard Gugler
ein Konzert gegeben wurde, das großen Anklang fand.
Ein Konzert im Schloss Wartholz in Reichenau/Rax und
ein Konzert im Kurpark Baden waren im Juli am Programm.
Eine Teilnahme am Adventkonzert des Chorforums
Anninger beendete das Jahr.
2011
Im Frühjahr wurde ein Konzert im Kurpark-Pavillon in
Baden durchgeführt.
Im Mai fand in der Südstadt-Kirche ein Konzert
anlässlich des Ausscheidens von Gerhard Lagrange als Kreis-Chorleiter
des Chorforums Anninger (vormals Sängerkeis Anninger) statt, an dem die
Sänger mitwirkten.
Das Requiem in der Pfarrkirche Gainfarn, ein
Adventkonzert im Pflegeheim Baden, das traditionelle Adventkonzert im
Casino Baden (Gäste: Bläserensemble Penta Brass, Sologesangsklasse
Marlene Diestl aus Gumpoldskirchen, Moderation: Markus Riedmayer) sowie
ein Adventsingen im Kurpark bildeten den Abschluss des Jahres.
2012
150 JAHRE MGV BADEN bei WIEN
Das Jubiläumsjahr schlechthin, denn noch nie zuvor
gab es so viele Höhepunkte zu feiern. Zum ersten Mal zeigte der MGV in
einer umfangreichen Sonderausstellung im Rollettmuseum selten, bis nie
veröffentlichte Exponate aus dem reichen Fundus seiner Geschichte. Dem
Team gelang es Originalnoten, einen Original-Taktstock von C. Millöcker,
Plakate, Sängerkleidungen, Fotos, Tonaufnahmen und vieles mehr
anschaulich zu präsentieren.
In der Pfarrkirche St. Stephan in Baden wurde am 15.
April die von Gerhard Lagrange komponierte „Deutsche Messe“ gesungen.
Mitwirkende waren Sangesbrüder aus Atzgersdorf und Hinterbrühl. Die
Bläsergruppe Penta Brass und Hans Fleischberger an der Orgel waren die
musikalischen Begleiter.
Am 20.5. traten wir als Gäste beim Konzert der
Kulturszene Kottingbrunn im Wasserschloß auf.
Das Rosenkonzert am 10. Juni wurde moderiert von
Markus Riedmayer, er und das Krebsquartett begeisterten mit ihren
Darbietungen. Sieglinde Michalko spielte am Klavier und leitete „ihre
Männer“ anstelle des erkrankten Markus Winkler.
Das Konzert im Kurpark mit dem städtischen Orchester
unter der Gesamtleitung von Gerhard Lagrange am 1. Juli war ein großer
Erfolg.
Am 15. September feierte der MGV das 150jährige
Bestandsjubiläum mit seinen Freunden im ZIB in der Grabengasse und lud
vor Beginn zu Sekt und Brötchen.
Der am längsten wirkende Chorleiter und nunmehrige
Ehrenchorleiter Gerhard Lagrange erstellte das Programm und begleitete
die „Freunde vom MGV“ am Klavier. Prof. Gerhard Tötschinger führte
launig durch den Abend, Markus Winkler leitete den Chor. Zu den
singenden Freundinnen zählten Katharina Schiehsl und Franziska Stanner.
Zu den Freunden einmal mehr gehörten August Breininger, Gerhard Gugler,
Markus Riedmayer und Erich Schauer mit ihren Solis. Gugler wurde die
Ehrenmitgliedschaft überreicht und Schauer mit anhaltendem Beifall
gedankt. Über das abwechslungsreiche Konzert wurde in den Zelten vor dem
ZIB noch begeistert gesprochen und die Gäste kulinarisch verwöhnt.
Am 17. November machte Dr. Rudolf Maurer mit uns
einen – historischen- Spaziergang am Stadtfriedhof von Baden.
Stimmungsvoller Gesang und Kranzniederlegungen an den Grabstätten
unserer Gründungsmitglieder versetzte die zahlreichen Teilnehmer in
melancholische Stimmung.
Doch „unser“ Museumsdirektor lockerte auf seine
humorvolle, geistreiche Art mit vielen Geschichten und Anekdoten
an den Gräbern der vielen Musikergrößen die Stimmung bis zum Punsch am
Vorplatz auf.
Bei den feierlichen Adventabenden im Dezember
stellte der MGV neue Chorstücke und Lieder aus dem 150 jährigen
Fundus vor. Am 8. Dezember im Hilde Wagener Heim und im Kurparkpavillon.
Durch das traditionelle Adventkonzert im Casineum am
9. Dezember führte der bekannte Radio NÖ. Moderator Peter
Meissner, als Solistin trat Isabella Maierhofer auf.
2013
Im Pavillon des Kurparks wurde
die Saison eröffnet. Der alljährliche Sängerausflug führte uns nach
Budapest und zum Plattensee. Am 30. Juni fand das Rosenkonzert unter dem
Motto „Tausend rote Rosen blühn“ mit Liedern und Lyrik rund um die
Königin der Blumen statt. Das Konzert stand unter der Leitung von
Alexander Maschat. Vielbejubelte Gäste waren Cornelia Hübsch, Pia
Ernstbrunner und Sieglinde Michalko.
Mit Alexander Maschat konnte
der MGV Baden einen profunden international tätigen Musikexperten als
neuen Chorleiter gewinnen. So war er u.a. Musikdirektor des
Kurorchesters von Bad Wiessee (Bayern).
Nach dem alljährlichen
Grillfest zum Saisonabschluss beim Heurigen Gehrer begannen die
Vorbereitungen zur Mitwirkung beim Sängerheurigen der Chorgemeinschaft
Kottingbrunn und bei der Eröffnung des Schloßfestes in Kottingbrunn.
Ein weiteres Jubiläum wurde vom
Badener MGV musikalisch gestaltet: Anläßlich des 100. Geburtstages von
Heinz Conrads wurde am 21. September im ZIB unter dem Titel „Guten Abend
am Samstag“ mit einem bunten Programm des großen Publikumslieblings und
Ehrenmitglieds gedacht. Das Programm moderierte Altbgm. Prof. Mag.
August Breininger, der mit dem Ehrengast Frau Erika Conrads auch ein
Zeitzeugengespräch führte. Alexander Maschat erstellte das Konzept und
hatte die Gesamtleitung. Am Flügel der langjährige Begleiter von Heinz
Conrads, Prof. Leopold Grossmann und Sieglinde Michalko. Das „Mariandl“
Waltraut Haas begeisterte mit Erzählungen und Liedern und Herbert
Prikopa entfachte am Flügel ein musikalisches Feuerwerk. Erich Schauer,
Peter Artner und Manfred Kraft vervollständigten die Solistenschar.
Es folgten das Requiem v.
Gerhard Lagrange in der Pfarrkirche Leobersdorf und die chorische
Begleitung beim Begräbnis unseres Ehrenmitgliedes Alfred Rüdiger.
Ehrenchorleiter Gerhard
Lagrange komponierte für die Badener Jagdhornbläsergruppe eine Messe,
die am 16. November gemeinsam mit dem Badener MGV in der
Stadtpfarrkirche St. Stephan uraufgeführt wurde.
Das traditionelle Adventkonzert
im Congress Casino Baden (Casineum) fand am 8. Dezember mit Pia
Ernstbrunner, Ursula Maringer, Robert Bartneck, Sieglinde Michalko und
Moderator Markus Riedmayer statt.
Unser soziales Singen, wie jedes Jahr im
Künstlerheim und beim Adventkonzert im Pflegeheim (Landesklinikum)
Baden. Mit dem Adventsingen im Kurpark und bei einer besinnlichen
Adventfeier im Streiterhof schloss sich der Jahreskreis.
2014
Das Jahr beginnt mit der ordentlichen
Jahreshauptversammlung am 10. Februar mit Neuwahlen des
Vereinsvorstandes. Personelle Veränderungen: Unser langjähriges
Vorstandsmitglied Peter Artner legt nach 30jähriger Tätigkeit seine
Funktion als Schriftführer zurück. Der bisherige Schriftführer –
Stellvertreter Bernd Fluch übernimmt seine Tätigkeit. Walter Reischer
wird zum Schriftführer – Stellvertreter gewählt.
Nach intensiven Vorbereitungen für das Rosenkonzert
und das große Herbstkonzert starteten wir am 11. Juni für 3 Tage nach
Slowenien. Bei der Sängerreise 2014 war herrliches Wetter und als
Höhepunkte kann man den Aufenthalt auf der Insel Bled mit einem
nach der Schifffahrt spontanen Gesang im Kircherl mit dem Wunschglöckerl
bezeichnen. Die Städte Laibach (mit Regattarennen auf der Drau), Ptui
(mit fantastischem Fischrestaurant) und Marburg mit der ältesten
Weinrebe der Welt (Ableger in Pfaffstätten, zur Freude einiger
Sangesbrüder aus dem Nachbarort) ging es zurück nach Baden um für den
29. Juni noch zu proben.
An diesem Tag fand im Arkadenhof des Schloßhotels
Weikersdorf das traditionelle Rosenkonzert „Blumen und Liebe“ statt. Die
Sopranistin Heidi Manser und der Tenor Daniel Lökös von der Wiener
Staatsoper sangen unter anderem Lieder von Mozart, Bizet und Kalman. Der
MGV sang zu Beginn das vom Ehrenchorleiter komponierte Lied „Rosentage
in Baden“, dann Lieder von Heinrich Strecker, Schubert, Haydn und Robert
Stolz. Am Klavier souverän von der Badenerin Sieglinde Michalko
begleitet.
Vor der Sommerpause –richtig- das legendäre Grillen
beim Gehrer.
Das Herbstkonzert „Mit Musik auf Reisen“ moderierte
Frau Prof. Rosemarie Isopp. Die in Teheran geborene Forooz Razavi
begeisterte mit Ihrer Sopranstimme, neben bekannten Arien auch mit einem
Lied aus dem Iran. Der MGV unter der Leitung von Alexander Maschat
brachte Oper, Spirituals, Volkslieder, eine Hommage an Udo Jürgens und
ein vom Chorleiter arrangiertes Potpourri „Russische Impressionen“ zum
Besten. Begleitet von Sieglinde Michalko am Klavier.
alle verstorbenen Sänger am Allerseelentag in der
Pfarrkirche Laxenburg, ein soziales Singen im Künstlerheim, das
Adventkonzert im Casino unter dem Motto „Sing‘ ma im Advent“ mit den
Solisten Silvia Maschat, Daniel Lökös und Laszlo Gyükor, das Konzert im
Kurpark und die Teilnahme am World Choral Day in der Stadtpfarrkirche
St. Stephan waren die Termine in der Vorweihnachtszeit.
2015
Den Start ins neue Sängerjahr gab es für uns beim
„Stadt der Chöre“ Konzert am 11. Mai in der Wiener Minoritenkirche
mit russischen Chören. Tags darauf ein weiterer Höhepunkt im
Russischen Kulturinstitut.
Für den 21. Mai waren wir im Autohaus Czaker
zur Abendveranstaltung „Kunst und Wein“ geladen.
Einen Monat später, beim Sängerausflug nach
Tegernsee, sangen wir abwechselnd mit dem Liederkranz Tegernsee, um dann
gemeinsam unter Chorleiter Alexander Maschat im stimmungsvollen
Barocksaal des Gymnasiums Tegernsee eine Auswahl von ihm
einstudierter Lieder zu präsentieren. Unser Chorleiter kommt vom
Liederkranz und so war diese Reise ein Zusammenführen seiner vielen
Freunde. Als Dank gab es neben Solis auch ein Duett mit seiner Gattin
Silvia.
Beim Rosenkonzert im Hotel Weikersdorf am 28. Juni
war unser Gastchor der Frauenchor Cantilena unter der Leitung von Frau
Elisabeth Ziegler aus Gumpoldskirchen - die frischgebackenen Sieger
eines großen Chorwettbewerbes in Vorarlberg . Am Klavier begleitete uns
Sieglinde Michalko und als Solistin trat Maria Theresia Gruber mit
beeindruckender Sopranstimme auf.
Grillen mit Freunden beim Heurigen Gehrer beendete
das erste Halbjahr.
Die unterstützende Mitwirkung der Männerchöre
Atzgersdorf, Gainfarn und Pottenstein beim Requiem von Gerhard Lagrange
am 2. 11. in der Berndorfer Margaretenkirche brachte eindrucksvoll den
Klangkörper zur Geltung. Dirigiert vom Komponisten persönlich.
Das von Musikdirektor und Ehrenchorleiter Gerhard
Lagrange komponierte Requiem für
Zum 100. Geburtstag unseres ehemaligen Mitgliedes
Willi Vogler lud die Familie zu einem Gedenkkonzert ins Pfarrheim St.
Christoph in Baden.
Der Dezember begann mit der
„Generalprobe“ für das Adventkonzert im Künstlerheim. Am 6.
Dezember das alljährliche Konzert im Casineum mit Dr. Rudolf Maurer vom
Rollettmuseum als Moderator, mit Ursula Maringer, Flöte und Sieglinde
Michalko am Klavier.
Am Marienfeiertag sangen wir im Kurparkpavillon. Die
Weihnachtsfeier beim Heurigen Schmid-Kogler war der gesellige Abschluss,
am 17.12. der musikalische im neuen Landespflegeheim Baden.
Das Sängerjahr 2016 beginnt am 26.02. mit 111+1 Jahre Chorforum Anninger
im Stadtsaal in Traiskirchen und im Mai die Teilnahme bei der Klangwolke
mit verschiedenen Chören im Kurprak mit der "Ode an die Freude".
Das Rosenkonzert unter dem Motto "Düfte und Farben" fand am 26. Juni im Hotel Schloss Weikersdorf statt. Gäste waren Irena Krsteska (Sopran) und Daniel Lökös (Tenor), beide Mitglieder der Wiener Staatsoper.
Die "Tittelmesse" durften wir mit dem MGV Wr. Neustadt in der St.Christoph Kirche in Baden am 15.10. und am 16.10. im Dom in Wr. Neustadt und am 100. Todestag des Komponisten Ernst Tittel am 27.11. im Stephansdom zu Wien zur Aufführung bringen, Die diesjährige Sängerreise führte uns vom 26. bis 28. August nach Varazdin zum "Spancirfest" und zum Weinfest nach Klöch.
Am 2.11. Allerseelen - Requiem von Gerhard Lagrange in der Pfarrkirche
Pottenstein, gemeinsam mit MGVs aus Atzgersdorf, Gainfarn und
Pottenstein.
Im
Februar fand die ordentliche Generalversammlung mit Neuwahlen statt.
Keine personelle Veränderungen. Die Monate März bis Mai waren von
intensiven Proben begleitet, um für das Rosenkonzert im Juni sattelfest
zu sein. Diesmal begrüßten wir den Kirchenchor St. Valentin.
Im September führte uns die Sängerreise nach Tirol, mit Auftritt in Absam.
Das Adventsingen in der Frauenkirche dirigierte Sieglinde Michalko, Gast Magdalena Michalko
2018
Nach einem spannenden Jahreswechsel wegen der notwendig gewordenen
Chorleitersuche ist es dem Vorstand gelungen, den jungen hochmotivierten
Musiker MMag. Daniel Csefalvay als Chorleiter zu verpflichten.
Das ausverkaufte Rosenkonzert im Arkadenhof Schloß Weikersdorf mit
Magdalena Michalko Mezzosopran und Margarete Willach Zither, war wieder
ein voller Erfolg.
Im
übervollen
Volksbanksaal ein Herbstkonzert mit Marika Rainer Sopran und Markus
Riedmayer.
2019 Jahreshauptversammlung, Rosenkonzert,
Grillfeier, Ausflug, Herbstkonzert, Singen am Josefsplatz und
Adventauftritte im Haus “Künstler helfen Künstler“ und in der
Frauenkirche.
Im August durften wir beim 10. Gaadener Damentag
im Doblhoffpark einige Lieder zum Besten geben. Anstatt
des Requiems gab es einen besonderen Höhepunkt in der Stadtpfarrkirche
„St. Stefan“ in Baden.
Wir
durften mit vielen Musikfreunden im Rahmen einer Festmesse unseren
Ehrenchorleiter Gerhard Lagrange anlässlich seines 80. Geburtstags ehren
und würdigen.
2020 Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen. Der
bestehende Vorstand wurde für weitere 3 Jahre einstimmig wieder
bestellt.
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